Quaddel, Nessel (Urtica) – Einleitung
Die Urtica (Pl. urticae) – umgangssprachlich Quaddel oder Nessel genannt – bezeichnet in der Dermatologie ein flüchtiges, umschriebenes Ödem (Wassereinlagerung) in der oberen Cutis. Die Cutis gliedert sich in die Epidermis (Oberhaut), ein mehrschichtig verhorntes Plattenepithel, und das Corium (Dermis = Lederhaut), ein straffes faserreiches Bindegewebe.
Synonyme und ICD-10: ICD-10-GM R21: Hautausschlag und sonstige unspezifische Hauteruptionen
Urtica gehört zu den sogenannten Primäreffloreszenzen. Das sind Hautveränderungen, die unmittelbar Folge einer Erkrankung sind.
Formen der Erkrankung
- Einzelne Quaddeln: Stecknadelkopf- bis münzgroß, blass bis hellrot.
- Zusammenfließende Quaddeln: Größere Bereiche bildend.
- Exanthem: Großflächiger Hautausschlag aus vielen Quaddeln, auch Urtikaria genannt.
Differentialdiagnosen
Quaddeln können Symptom vieler Erkrankungen sein, darunter:
- Allergische Reaktionen (Nahrungsmittel, Insektenstiche, Medikamente)
- Infektionen (Viren, Bakterien)
- Autoimmunerkrankungen (Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis)
- Physikalische Urtikaria (Druck, Kälte, Wärme, Licht)
- Idiopathische Urtikaria (ohne erkennbare Ursache)
Epidemiologie
- Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.
- Häufigkeitsgipfel: Kein spezifischer Häufigkeitsgipfel bekannt, da Quaddeln als Symptom vieler Erkrankungen auftreten können.
Verlauf und Prognose
Verlauf
- Die Dauer einer Quaddel ist meist kurz; sie bleibt oft nur wenige Stunden bis Tage bestehen.
- Bei allergischer Ursache verschwinden die Quaddeln, sobald das Allergen entfernt ist.
Prognose
- Abhängig von der Ursache.
- Bei allergischen Reaktionen meistens gute Prognose, da die Symptome schnell abklingen, sobald der Auslöser entfernt wird.
- Chronische Urtikaria kann jedoch persistieren und bedarf einer langfristigen Therapie.