Psoriasisarthritis – Prävention
Zur Prävention der Psoriasisarthritis muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Psoriasisarthritis ist eine chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung, die bei etwa 20 bis 30 % der Patienten mit Psoriasis (Schuppenflechte) auftritt. Sie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der genetische Prädispositionen und Umweltfaktoren zusammenwirken. Neben der Hautbeteiligung stehen Gelenkschmerzen, Steifheit und Schwellungen im Vordergrund. Die Prävention richtet sich vor allem auf das Vermeiden von Triggerfaktoren und die frühzeitige Behandlung entzündlicher Prozesse.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren (Trigger)
- Rauchen
- Rauchen verstärkt systemische Entzündungsprozesse und ist ein bekannter Risikofaktor für Psoriasis sowie Psoriasisarthritis.
- Alkohol
- Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Schübe der Psoriasis und kann die Gelenkbeteiligung verschlimmern.
- Körperliche Belastung
- Intensive körperliche Aktivitäten, insbesondere bei bereits bestehenden Gelenkschäden, können entzündliche Prozesse in den Gelenken begünstigen.
- Übergewicht (BMI ≥ 25)
- Adipositas ist mit einem höheren Risiko für Psoriasis und Psoriasisarthritis assoziiert, da Fettgewebe proinflammatorische Zytokine ausschüttet.
Krankheitsbedingte Risikofaktoren
- Bakterielle Infektionen
- Streptokokken der Gruppe A – Häufig mit Schüben der Psoriasis und Psoriasisarthritis assoziiert.
- Chronische Entzündungsherde – Zahn- und Racheninfekte (z. B. Zahngranulome) können entzündliche Prozesse triggern.
- Virale Infektionen
- HIV – Erhöhtes Risiko für schwere Formen der Psoriasis und Psoriasisarthritis aufgrund einer veränderten Immunantwort.
Immunologische Faktoren
- T-Zell-vermittelte Immunreaktion
- Dysregulation des Immunsystems mit übermäßiger Aktivierung von T-Zellen und Sekretion von prophlogistischen Zytokinen (z. B. TNF-α, IL-17, IL-23) führt zur Entzündung in Gelenken und Weichteilen.
- Proliferativ-destruierende Entzündung
- Betrifft Synovia, Sehnen, Bänder und Knochen, was zu Gelenkzerstörung und Versteifung führen kann.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Entzündungshemmende Lebensweise
- Gewichtsreduktion
- Senkung des BMI zur Reduktion der proinflammatorischen Zytokine.
- Verzicht auf Rauchen
- Reduziert das Risiko für systemische Entzündungen.
- Moderater Alkoholkonsum oder Verzicht
- Vermeidung von Alkohol, um Entzündungsprozesse zu minimieren.
- Gewichtsreduktion
- Gesunde Ernährung
- Mittelmeerkost – reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend wirken.
- Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln – Reduktion von gesättigten Fettsäuren und Zucker, die proinflammatorische Prozesse fördern.
- Haut- und Gelenkpflege
- Regelmäßige Hautpflege
- Reduziert das Risiko für Hautverletzungen, die Psoriasis-Schübe triggern können.
- Schutz der Gelenke vor Überbelastung
- Anpassung der körperlichen Aktivität zur Schonung der Gelenke, insbesondere bei bestehenden Psoriasis-Schäden.
- Regelmäßige Hautpflege
- Stressmanagement
- Stressreduktion
- Stress ist ein häufiger Trigger für Psoriasis-Schübe. Techniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga und Achtsamkeitstraining können helfen, Stress zu reduzieren.
- Stressreduktion
- Frühzeitige Behandlung von Infektionen
- Behandlung bakterieller Infektionen
- Rasche Behandlung von Hals- und Racheninfektionen (z. B. Streptokokken) kann das Risiko für Psoriasis- und Psoriasisarthritis-Schübe senken.
- Behandlung bakterieller Infektionen
- Impfung gegen relevante Erreger
- Impfungen gegen Influenza, Pneumokokken und SARS-CoV-2 werden zur Vermeidung schwerer Infekte empfohlen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung erster Anzeichen einer Psoriasisarthritis ab.
- Früherkennung und Diagnostik
- Regelmäßige Kontrollen bei Psoriasis-Patienten
- Hautärzte und Rheumatologen sollten regelmäßig auf erste Symptome einer Gelenkbeteiligung achten (z. B. Gelenkschmerzen, Steifheit).
- Bildgebende Verfahren
- Einsatz von Röntgen, Ultraschall oder MRT, um entzündliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
- Regelmäßige Kontrollen bei Psoriasis-Patienten
- Reduktion von Triggern
- Vermeidung von Infektionsherden
- Behandlung von Zahn- und Racheninfektionen.
- Stressbewältigung
- Maßnahmen zur Reduktion von psychischem und physischem Stress.
- Vermeidung von Infektionsherden
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu vermeiden und das Fortschreiten der Psoriasisarthritis zu verlangsamen.
- Medikamentöse Therapie
- Biologika
- Einsatz von TNF-α-Inhibitoren, IL-17-Blockern oder IL-23-Inhibitoren zur gezielten Hemmung der Immunreaktion.
- DMARDs (Disease-Modifying Anti-Rheumatic Drugs)
- Medikamente wie Methotrexat, Leflunomid oder Sulfasalazin zur Verlangsamung der Krankheitsprogression.
- Biologika
- Rehabilitation und physikalische Therapie
- Physiotherapie
- Förderung der Beweglichkeit und Vorbeugung von Gelenksteifheit.
- Ergotherapie
- Unterstützung der Feinmotorik und Anpassung des Alltags zur Schonung der Gelenke.
- Physiotherapie
- Langfristige Kontrolle und Monitoring
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Überwachung der Krankheitsaktivität und Anpassung der Therapie.
- Screening auf Komorbiditäten
- Patienten mit Psoriasisarthritis haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hypertonie und Diabetes mellitus
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen