Offene Wunde – Medizingerätediagnostik
Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung (bei Begleitverletzungen, Fremdkörpern)
- Röntgendiagnostik des Bewegungsapparates/Skelettsystems – Röntgenaufnahmen der verletzten Region sind als erste Medizingerätediagnostik wegweisend für weitere Untersuchungen – Indikationen: Stichwunde (z. B. im Thorax (Brustkorb): Pneumothorax?), Schusswunde (Projektil?, Fragmente?, Schussfraktur?)
- Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax), im Stehen in Exspiration [Pneumothorax: strahlendichte, kollabierte Lunge; typische Gefäßzeichnung fehlt]
Beachte: In mehr als der Hälfte der Fälle bleibt ein Pneumothorax beim Röntgen-Thorax occult ("verborgen"). - Abdomensonographie (Ultraschall der Bauchorgane) – dient der Einschätzung von eventuellen Verletzungen durch eine Gewalteinwirkung
- ggf. Computertomographie (CT) – Schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung); besonders gut geeignet zur Darstellung von knöchernen Verletzungen (z. B. Schussverletzungen im Kopfbereich)
- ggf. Magnetresonanztomographie (MRT) – Computergestütztes Schnittbildverfahren (mittels magnetischer Felder, das heißt ohne Röntgenstrahlung); besonders gut geeignet zur Darstellung von Weichteilverletzungen
- ggf. Sonographie (Ultraschall) – bei Flüssigkeitsansammlungen in den Weichgewebestrukturen bzw. Abszessverdacht (umkapselte Eiterhöhle)