Neurodermitis (atopisches Ekzem) – Labordiagnostik
Das atopische Ekzem (Neurodermitis) wird meist anhand des klinischen Bildes diagnostiziert.
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Allergietestung (mit einem Pricktest oder Epikutantest (Synonyme: Patch-Test, Pflastertest); Testverfahren, die durch Kontakt der Testsubstanzen mit der Haut bei Vorliegen einer Allergie Hautreaktionen wie Rötung und Schwellung zeigen) bei:
- Hinweise aus der Anamnese auf Soforttyp- oder Ekzemreaktionen nach Allergenkontakt
- schwerer chronischer Verlauf; Überprüfung von Sensibilisierung gegen Nahrungsmittel (insb. bei Kindern nach Beikosteinführung) und gegenüber Inhalationsallergenen
- Verdacht auf Nahrungsmittelallergien, ggf. auch Screening (bei Kindern < 1. Lebensjahr):
- Erdnuss
- Fisch
- Haselnuss
- Hühnerei
- Soja
- Weizen
- Nahrungsmittelallergene: >. 1. Lebensjahr: je nach Anamnese
- Weitere Allergene
-
- < 1. Lebensjahr: Hausstaubmilbe
- > 1. Lebensjahr: je nach Anamnese ggf. Screening (Beifuß, Birke, Lieschgras, Spitzwegerich, Hausstaubmilbe (Dermatophagoides pteronyssinus/farinae), Alternaria alternata)
- Verdacht auf allergisches Asthma bronchiale oder allergische Rhinitis
- Gesamt-IgE, spezifische IgE (je nach Anamnese) – Blutuntersuchung auf erhöhte Werte des IgE (Immunglobulin E; Blutprotein, welches Überempfindlichkeitsreaktionen vermittelt) [Ca. 60-70 % der Patienten mit atopischem Ekzem haben einen erhöhten Gesamt-IgE-Wert; ca. 80 % aller Patienten haben spezifische IgE gegen häufige Nahrungsmittel- oder Inhalationsallergene (z. B. Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare)]
Leitlinien
- Renz H: In-vitro-Allergiediagnostik. Rezensierte Publikation. JLM Band 39: Heft 4. Juli 2015 doi.org/10.1515/labmed-2015-0062