Nagelschuppenflechte (Nagelpsoriasis) – Prävention

Zur Prävention der Nagelpsoriasis (Nagelschuppenflechte) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Übermäßiger Alkoholkonsum kann Psoriasis-Schübe fördern und die Entzündungsaktivität verstärken.
    • Tabak (Rauchen) – Rauchen korreliert mit einer erhöhten Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) und Schwere der Psoriasis, insbesondere der Nagelbeteiligung.
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress – Psychischer Stress ist ein wesentlicher Triggerfaktor für Psoriasis-Schübe, einschließlich der Nagelpsoriasis.
  • Mechanische und chemische Traumata
    • Vorgeschädigte Haut – Traumata, Kratzer (Köbner-Phänomen), Verbrennungen, chemische Reizungen, Stöße, Risse, Bisse oder Sonnenbrand erhöhen das Risiko von Psoriasis-Läsionen an den Nägeln.
  • Falsche Nagelpflege
    • Aggressive Maniküre oder Pediküre – Führt zu Mikrotraumata, die Psoriasis-Schübe begünstigen können.
    • Nägelkauen oder exzessives Feilen – Beschädigt die Nagelplatte und das Nagelbett.

Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Chemische Substanzen – Kontakt mit aggressiven Chemikalien, z. B. Reinigungsmitteln, kann die Haut reizen und Psoriasis-Schübe fördern.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Haut- und Nagelpflege
    • Feuchtigkeitspflege – Tägliche Anwendung rückfettender Cremes, insbesondere nach Kontakt mit Wasser.
    • Sanfte Nagelpflege – Vermeidung von Schneiden der Nagelhaut, keine aggressiven Nagelpflegeprodukte verwenden.
    • Schutzhandschuhe – Verwendung bei Arbeiten mit Chemikalien oder bei Tätigkeiten mit erhöhter mechanischer Belastung.
  • Ernährung
    • Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) – Z. B. aus Fisch oder Nahrungsergänzungsmitteln; wirken entzündungshemmend.
    • Antioxidantien – Reiche Aufnahme von Obst und Gemüse zur Unterstützung der Hautgesundheit.
  • Stressmanagement
    • Entspannungstechniken – Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung zur Stressreduktion.
  • Triggerfaktoren meiden
    • Vermeidung von Traumata – Schutz der Nägel vor Stößen, Rissen oder wiederholter Reizung.
    • Sonnenschutz – Verwendung von Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor, um Sonnenbrand vorzubeugen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention der Nagelpsoriasis fokussiert sich auf die frühzeitige Diagnose und symptomatische Behandlung, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Regelmäßige Kontrolle der Nägel auf charakteristische Veränderungen wie Grübchen, Verfärbungen oder Onycholyse (teilweisen oder vollständigen Verlust der Verbindung zwischen Nagelplatte und Nagelbett).
    • Dermatologische Abklärung von Nagelveränderungen, insbesondere bei bestehender Psoriasis der Haut.
  • Gezielte Therapieansätze
    • Topische Behandlungen – Anwendung von Corticosteroid-Lacken oder Vitamin-D-Derivaten auf die Nägel.
    • Intralesionale Injektionen – Kortikosteroide in das Nagelbett zur Reduktion von Entzündungen bei schweren Verläufen.
  • Beratung und Aufklärung
    • Informationen über richtige Nagelpflege und Vermeidung von Triggerfaktoren.
    • Beratung über den Zusammenhang zwischen Psoriasis und Lebensstilfaktoren (z. B. Ernährung, Rauchen).

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention der Nagelpsoriasis zielt darauf ab, Rückfälle zu minimieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

  • Langzeittherapie
    • Systemische Therapien – Einsatz von Biologika (z. B. TNF-Alpha-Inhibitoren, IL-17-Antagonisten) bei schwerer Nagelpsoriasis oder unzureichendem Ansprechen auf lokale Therapien.
    • Langfristige Pflege – Regelmäßige Pflege mit speziellen medizinischen Produkten zur Stabilisierung der Nagelplatte.
  • Rehabilitation und Nachsorge
    • Physiotherapie – Bei funktionellen Einschränkungen durch Nagelveränderungen.
    • Psychologische Unterstützung – Bei psychosozialen Belastungen durch kosmetische Einschränkungen.
  • Lebensstilmodifikation
    • Fortsetzung der Vermeidung von Triggerfaktoren und Integration eines gesunden Lebensstils.
    • Regelmäßige dermatologische Nachsorge zur Anpassung der Therapie bei Bedarf.