Malignes Melanom – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild
  • Differentialblutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Laktatdehydrogenase (LDH) – initial bei ≥ 4 mm Tumordicke, mit Ulzeration (Untersuchung im Stadium IIC und III)
  • Alkalische Phosphatase (AP)
  • 5-Cysteinyldopa (Tumormarker; biochemischer Marker für das maligne Melanom) [Grenzwert: 400 ug/d (1,3 umol/d]

Laborparameter 2. Ordnung (Nachsorge/Therapiekontrolle)

  • Protein S 100 (S-100-Protein); Indikation: ab Stadium IB – Bestimmung:
    • initial bei ≥ 0,8 mm Tumordicke, keine Ulzeration < 4 mm, mit Ulzeration + ≥ 4 mm, mit Ulzeration
    • 1.-3. Jahr alle drei Monate. [Verlaufskontrolle und Prognosebewertung beim malignen Melanom]
      Studien belegen die Wertigkeit von Protein S-100 (im Serum) in der Diagnostik und Verlaufskontrolle des malignen Melanoms.
      Die Sensitivität (Prozentsatz erkrankter Patienten, bei denen die Krankheit durch die Anwendung des Tests erkannt wird, d. h. ein positives Testresultat auftritt) hängt dabei vom Ausbreitungsstadium des malignen Melanoms ab:
      • Primärtumorstadium: 4-10 %
      • Regionäre Lymphknotenmetastasen: 9-20 %
      • Fernmetastasierung: 70-80 %.
      Bei Verlaufsuntersuchungen zeigen ansteigende Werte die Tumorprogression an und abfallende Werte sind ein Zeichen für eine Remission.
  • Eosinophiles kationisches Protein (ECP) [Hohe ECP-Serumspiegel korrelieren mit einem schlechteren Gesamtüberleben, unabhängig von der Therapieform] (Beachte: es handelte sich um eine kleine Studie!) [1]
  • Test auf Mutationen (ab Stadium III) – vorbereitend für eine spätere Systemtherapie [Testung kann sowohl am Primärtumor als auch am Wächterlymphknoten erfolgen; bei Rezidiv Testung am Gewebe aktueller Metastasen)
    • BRAF-Mutation (50 %)
    • NRAS-, KRAS(Kirsten-RAS)- oder HRAS (Harvey-RAS)-Mutation (25 %)
    • NF1-Mutation (15 %)
    • Melanome mit keiner der genannten Genmutationen (Triple-Wildtyp; 10 %
    Testung auf c-Kit-Gen auf aktivierende Mutationen (5 %) bei akralen und mukosalen Melanomen (""zu den Extremitäten-Enden gehörige" Melanome und Schleimhautmelanome).
  • Zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) – Biomarker für das Ansprechen auf Immuntherapien und die Erkennung von Rezidiven (Wiederauftreten) beim Melanom.

Literatur

  1. Krückel A et al.: Eosinophil-cationic protein - a novel liquid prognostic biomarker in melanoma. BMC Cancer 2019. doi: 10.1186/s12885-019-5384-z

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms. (AWMF-Registernummer: 032-024OL), Juli 2020 Kurzfassung Langfassung