Rosacea – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Rosacea hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Rosacea und werden oft zuerst bemerkt:

  • Erytheme (Hautrötungen): Die Rötungen treten meist in der Gesichtsmitte, selten auch am Dekolleté, auf und sind oft das erste Anzeichen für eine  Rosacea.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Rosacea:

  • Teleangiektasien: Später treten feine, sichtbare Gefäßerweiterungen auf, vor allem im Gesicht (tritt bei ca. 60-70 % der Betroffenen auf).
  • Papeln (keine Komedonen!) und Pusteln: Kleine, entzündliche Knötchen und Eiterbläschen (ohne Mitesser), die sich ebenfalls im Gesicht bilden (tritt bei ca. 50-60 % der Betroffenen auf)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Bindegewebs- und Talgdrüsenhyperplasie: Später kommt es zu Verdickungen der Haut und einer Vergrößerung der Talgdrüsen (tritt bei ca. 30-40 % der Betroffenen auf).
  • Phyme (knollenförmige Bindegewebswucherungen): Es bilden sich im späteren Verlauf knotige Wucherungen, die verschiedene Gesichtsbereiche betreffen können:
    • Rhinophym (Nase): Verdickung der Nasenhaut (tritt bei ca. 10-20 % der Betroffenen auf)
    • Gnathophym (Kinn/Kiefer): Verdickungen im Kinnbereich (tritt bei ca. 5-10 % der Betroffenen auf)
    • Metophym (Stirn): Verdickung der Stirnhaut (tritt bei ca. 5 % der Betroffenen auf)
    • Blepharophym (Augenlid) und okuläre Rosazea: Beschwerden der Augen, wie verkrustete Lidränder, rotes oder brennendes Auge (tritt bei ca. 10-20 % der Betroffenen auf)
    • Otophym (Ohr): Verdickung der Ohrhaut (tritt selten auf, ca. 1-5 % der Betroffenen)

Beachte: Die Krankheit ist häufig durch Phasen der Remission (Verschwinden der Krankheitszeichen) und Exazerbation (Verschlimmerung der Symptome) gekennzeichnet.

Im Kindesalter kann die kutane (der Haut zugehörig) Rosacea sehr diskret sein! So kann das klinische Bild einer perioralen Dermatitis (Mundrose; bläschenhafter Ausschlag („Papeln“) im Gesicht, vor allem um den Mund und die Augen) ähneln.
Folgende Symptome und Beschwerden (beschränkt auf Wangen, Nasolabialfalten, Kinn und Stirn) können hier auf die Rosacea hinweisen:

  • Gesichtserythem (flächenhafte Gesichtsrötung)
  • Teleangiektasien
  • Flush (anfallsweise auftretende Rötung)
  • Papeln (Bläschen oder Knötchen) und Pusteln (Eiterbläschen)

Siehe wegen "Symptomgruppen der Einteilung nach Phänotypen" unter Klassifikation.

Rosacea ophthalmica/okuläre Rosacea (Rosacea der Augen)

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine okuläre Rosacea hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine okuläre Rosacea und werden oft zuerst bemerkt:

  • Gerötete Augen: Weisen auf eine Entzündung hin (tritt bei ca. 70-80 % der Betroffenen auf)
  • Brennen: Oft als Reaktion auf Trockenheit (tritt bei ca. 60-70 % der Betroffenen auf)
  • Fremdkörpergefühl: Ein unangenehmes Gefühl, als sei etwas im Auge, obwohl nichts vorhanden ist (tritt bei ca. 60-70 % der Betroffenen auf)
  • Tränen (Epiphora): Übermäßige Tränenproduktion aufgrund der Reizung der Augen (tritt bei ca. 50-60 % der Betroffenen auf)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer okulären Rosacea:

  • Teleangiektasien: Sichtbare Erweiterungen der Blutgefäße im Augenbereich (tritt bei ca. 40-50 % der Betroffenen auf)
  • Sehstörungen: In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens kommen (tritt bei ca. 30 % der Betroffenen auf)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Blepharitis (Lidrandentzündung): Oft mit Verkrustungen (tritt bei ca. 30-40 % der Betroffenen auf)
  • Konjunktivitis (Bindehautentzündung): Oft begleitet von Rötung und Tränen (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)
  • Hornhautdefekte: Bei fortgeschrittener Erkrankung können sich Hornhautdefekte entwickeln, was das Sehvermögen beeinträchtigen kann (tritt bei ca. 10 % der Betroffenen auf).

Beachte

  • Bei ca. 20 % der Rosacea-Patienten tritt die okuläre Rosacea primär auf und erst später tritt ggf. eine diskrete Hautbeteiligung ein.
  • Haut- und Augensymptome treten bei bis zu 20 % der Patienten jahrelang getrennt voneinander auf.