Rosacea – Prävention
Zur Prävention der Rosacea muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren (Trigger)
- Ernährung
- Heiße Getränke.
- Stark gewürzte Speisen/Gewürze (z. B. Chili).
- Genussmittelkonsum
- Alkohol – Unabhängig von der Alkoholkonzentration können bestimmte Alkoholika Rosacea auslösen [1].
- Körperliche Aktivität
- Anstrengende körperliche Tätigkeit.
- Intensiver Sport.
- Psycho-soziale Situation
- Psychischer und physischer Stress.
- Körperpflege
- Gebrauch von hautirritierenden Stoffen wie Seife, Schälmittel sowie scharfe oder alkoholhaltige Gesichtscremes (Kosmetika).
- Heiße Bäder oder Hitze bei Saunagängen.
- Häufige und intensive Sonnenbäder.
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Temperaturwechsel wie heißes oder kaltes Wetter.
- UV-Strahlung oder intensive Sonnenstrahlung (inklusive Infrarotlicht).
- Starker Wind.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hautpflege
- Milde, reizfreie Pflegeprodukte – pH-neutrale Reinigungsmittel und feuchtigkeitsspendende Cremes ohne Alkohol und Duftstoffe.
- Verzicht auf aggressive Schälmittel oder alkoholhaltige Kosmetika.
- Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor (SPF ≥ 30) zur Prävention von UV-induzierten Schüben.
- Ernährung und Genussmittel
- Kaffeekonsum – Caffeinhaltiger Kaffee bei Frauen reduziert laut Studien das Rosacea-Risiko. Probandinnen, die ≥ 4 Tassen täglich tranken, hatten ein um 23 % geringeres Risiko (HR 0,77, 95 %-KI 0,69-0,87) als Frauen, die weniger als einmal pro Monat Kaffee konsumierten [2].
- Reduzierung von Triggern wie scharf gewürzten Speisen und Alkohol.
- Stressreduktion
- Stressmanagement durch Techniken wie progressive Muskelentspannung, Yoga oder Meditation.
- Ausreichender Schlaf und regelmäßige Pausen bei anstrengenden Tätigkeiten.
- Schutz vor Umweltbelastungen
- Vermeidung von exzessiver Sonnenexposition durch Hut und textilen Sonnenschutz.
- Schutz der Haut vor extremen Temperaturwechseln, z. B. durch angemessene Kleidung bei kaltem Wetter.
- Begrenzung der Exposition gegenüber starkem Wind.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen der Rosacea frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Früherkennung und Behandlung
- Regelmäßige dermatologische Kontrolluntersuchungen zur Überwachung gefährdeter Hautbereiche.
- Frühzeitiger Einsatz topischer Präparate wie Metronidazol oder Azelainsäure bei leichten Symptomen.
- Triggerreduktion
- Vermeidung von bekannten Auslösern wie Alkohol, scharfen Gewürzen und UV-Strahlung.
- Anpassung der Hautpflegegewohnheiten an die Bedürfnisse der empfindlichen Haut.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Vermeidung von Rückfällen und die langfristige Kontrolle der Rosacea.
- Langzeittherapie
- Regelmäßige Anwendung von verschriebenen topischen oder systemischen Medikamenten (z. B. Tetrazykline, Ivermectin).
- Optimierung der Hautpflege mit dermatologisch empfohlenen Produkten.
- Lebensstilinterventionen
- Integration von Stressbewältigungsstrategien in den Alltag.
- Anpassung der Ernährung zur Vermeidung bekannter Trigger.
- Psychosoziale Unterstützung
- Austausch in Selbsthilfegruppen oder psychologische Beratung bei Belastungen durch die chronische Erkrankung.
Literatur
- Li S et al.: Alcohol intake and risk of rosacea in US women. JAAD 2017; online: 20. April 2017 doi: http://dx.doi.org/10.1016/j.jaad.2017.02.040
- Li S et al. Association of Caffeine Intake and Caffeinated Coffee Consumption With Risk of Incident Rosacea In Women. JAMA Dermatol 2018; doi:10.1001/jamadermatol.2018.3301