Kopfschuppen (Pityriasis simplex capitis) – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Bei der Pityriasis simplex capitis, allgemein als Kopfschuppen bezeichnet, kommt es zu einer vermehrten Produktion von Hornzellen (Keratinozyten). Die Hauptursache ist eine gestörte Verhornung der Epidermis (Oberhaut), die durch milde entzündliche Prozesse der Kopfhaut ausgelöst wird.

Entstehungsmechanismus

  • Normalerweise erneuert sich die Epidermis in einem regelmäßigen Zyklus, wobei sich die Hautzellen innerhalb von etwa 28 Tagen aus der Basalschicht zur Hornschicht bewegen und dann abgestoßen werden.
  • Bei der Kopfschuppung ist dieser Zyklus deutlich verkürzt (auf ca. 7-21 Tage), was zu einer vermehrten Bildung und Anhäufung von Hornzellen führt.
  • Diese vermehrt gebildeten Hornzellen werden nicht mehr gleichmäßig abgestoßen, sondern aggregieren zu sichtbaren, losen Schuppen auf der Kopfhaut.

Auslöser und begünstigende Faktoren

  • Milde entzündliche Prozesse der Kopfhaut: Diese werden durch physiologisch vorkommende Hefepilze, insbesondere Malassezia furfur, begünstigt. Dieser Pilz gehört zur normalen Hautflora, kann jedoch bei bestimmten Personen eine vermehrte Verhornung und leichte Entzündungsreaktionen auslösen.
  • Seborrhoe (vermehrte Talgproduktion): Eine vermehrte Talgproduktion kann die Ansiedlung und Proliferation von Malassezia furfur fördern, was die Schuppung weiter verstärkt.
  • Umweltfaktoren: Kaltes, trockenes Klima oder aggressive Haarpflegeprodukte können die Hautbarriere stören und das Auftreten von Kopfschuppen begünstigen.

Zusammenfassung

Die Kopfschuppenbildung bei Pityriasis simplex capitis beruht auf einer gestörten Verhornung durch entzündliche Prozesse der Kopfhaut, die zu einer vermehrten Zellproliferation führen. Ein Hauptauslöser ist die Kolonisation der Kopfhaut durch Malassezia furfur, der die Entzündung unterhält und die Schuppung verstärkt.

 Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Hormonelle Faktoren – hormonelle Störungen können den pH-Wert der Kopfhaut verändern (Pubertät, Menopause/Wechseljahre der Frau)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Hoher Konsum von zucker- und fettreichen Lebensmitteln – kann die Talgproduktion der Kopfhaut verstärken.
    • Mangel an essenziellen Mikronährstoffen wie Zink, Biotin und Vitamin B6 – beeinträchtigt die Kopfhautfunktion.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – kann die Kopfhaut austrocknen und die Schuppenbildung fördern.
    • Tabak (Rauchen) – beeinträchtigt die Mikrozirkulation der Kopfhaut und erhöht die Entzündungsneigung.
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress – verstärkt die Ausschüttung von Stresshormonen (z. B. Cortisol), die die Talgdrüsenaktivität erhöhen können.
  • Haarpflege
    • Verwendung von ungeeigneten Haarpflegeprodukten – reizt die Kopfhaut und verstärkt die Schuppenbildung.
    • Zu häufiges Haarewaschen – entfernt den natürlichen Talgfilm der Kopfhaut.
    • Zu heißes Föhnen – trocknet die Kopfhaut aus.
    • Starkes Trockenreiben – irritiert die Kopfhaut mechanisch.

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Atopisches Ekzem (Neurodermitis) – Hauterkrankung mit schuppender, nässender Haut und starkem Pruritus (Juckreiz)
  • Pilzerkrankungen der Kopfhaut
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Seborrhoisches Ekzem – Hautausschlag mit Schuppung und fettiger Kopfhaut

Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Klimaeinflüsse: heiße Temperaturen und trockenes Klima

Literatur

  1. Gewöhnliche Schuppenbildung der Kopfhaut. http://trichologie.de/therapie/schuppen_pityriasis_simplex.htm