Kopfschuppen (Pityriasis simplex capitis) – Einleitung

Pityriasis simplex capitis, umgangssprachlich als Kopfschuppen bezeichnet, ist eine häufige dermatologische Erkrankung, bei der abgestorbene Hautzellen der Kopfhaut schneller abgestoßen werden als normal. Dieser beschleunigte Prozess führt zur Bildung sichtbarer Schuppen, die meist als feine, weiße oder gelbliche Partikel im Haar und auf der Kleidung auftreten. Schuppenbildung ist ein natürlicher Prozess, der bei Pityriasis simplex capitis jedoch verstärkt auftritt.

Synonyme und ICD-10: Kopfseborrhoe; Pityriasis; Pityriasis simplex capitis; Pityriasis simplex capitis (Kopfschuppen); seborrhoischer Milchschorf; ICD-10-GM L21.0: Seborrhoea capitis

Klassifikation

Man unterscheidet zwei Hauptformen von Schuppen:

  • Trockene Schuppen
    • Entstammen einer trockenen Kopfhaut.
    • Häufig im Winter durch beheizte Raumluft verstärkt.
  • Fettige Schuppen
    • Tritt bei fettiger Kopfhaut auf.
    • Oft begleitet von Rötungen und Juckreiz.
    • Können auf ein seborrhoisches Ekzem (Hautausschlag) hinweisen.

Pathophysiologie

Schuppen entstehen durch eine beschleunigte Abstoßung abgestorbener Hautzellen. Die genaue Ursache für diese beschleunigte Hauterneuerung ist nicht vollständig geklärt, aber Faktoren wie trockene Luft, hormonelle Veränderungen und Hauterkrankungen spielen eine Rolle.

Differentialdiagnosen

Schuppen können Symptom vieler Erkrankungen sein, darunter:

  • Seborrhoisches Ekzem: Hautausschlag mit fettigen Schuppen und Rötungen.
  • Psoriasis (Schuppenflechte): Dicke, silbrig-weiße Schuppen auf entzündeter Haut.
  • Ekzem: Entzündliche Hautreaktion mit Juckreiz und Rötung.
  • Pilzinfektionen: Z. B. durch Malassezia-Hefepilze.

Epidemiologie

GeschlechterverhältnisMänner sind häufiger von fettigen Schuppen betroffen als Frauen.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit)10-15 % der Bevölkerung in Deutschland leiden an Schuppen.

Verlauf und Prognose

Der Verlauf und die Prognose von Pityriasis simplex capitis hängen stark von der zugrunde liegenden Ursache ab.

Verlauf

  • Trockene Schuppen: Tritt häufig im Winter auf und wird durch beheizte, trockene Raumluft verstärkt. Diese Form ist meist harmlos und verschwindet oft mit entsprechenden Maßnahmen wie feuchtigkeitsspendenden Shampoos.
  • Fettige Schuppen: Können auf ein seborrhoisches Ekzem hinweisen. Diese Form kann chronisch verlaufen und bedarf unter Umständen einer langfristigen Behandlung.

Prognose

  • Trockene Schuppen: In der Regel gut, da sie meistens nur ein kosmetisches Problem darstellen und mit entsprechenden Pflegeprodukten gut kontrolliert werden können.
  • Fettige Schuppen: Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei einem seborrhoischen Ekzem kann eine langfristige Therapie notwendig sein, um die Symptome zu kontrollieren.

Es ist wichtig, festzustellen, ob Schuppen ein harmloses ästhetisches Problem oder das Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung ist. Bei Symptomen wie Juckreiz, Rötungen oder dicker, schuppender Haut ist eine ärztliche Abklärung notwendig, um eine geeignete Therapie einzuleiten.