Lichen ruber planus – Prävention
Folgende Triggerfaktoren (mögliche Auslöser) werden vermutet:
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Stress – Chronischer emotionaler oder körperlicher Stress kann Ausbrüche begünstigen.
- Rauchen – Kann das Risiko für orale Formen von Lichen ruber planus erhöhen.
- Mechanische Triggerfaktoren – Kratzen oder Reiben der Haut kann zu neuen Hautläsionen führen (Köbner-Phänomen).
Hinweis: Auftreten des Köbner-Phänomens (Synonym: isomorpher Reizeffekt): Beim Köbner-Phänomen kommt es durch eine unspezifische Hautreizung (z. B. durch Kratzen) zur Auslösung der Hauterscheinungen, die schon durch eine Hauterkrankung an einer anderen Körperstelle bestehen.
Auslösbar ist das Köbner Phänomen neben dem Lichen planus auch bei der Psoriasis.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Stressmanagement – Reduktion von Stress durch Techniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung.
- Vermeidung potenzieller Auslöser – Verzicht auf bekannte Trigger wie bestimmte Medikamente und chemische Reizstoffe.
- Orale Hygiene – Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen zur Vermeidung von Traumata im Mundraum.
- Infektionskontrolle – Behandlung zugrunde liegender Infektionen wie Hepatitis C.
- Gesunde Lebensweise – Förderung eines gesunden Lebensstils, einschließlich Verzicht auf Rauchen und einer ausgewogenen Ernährung.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen von Lichen ruber planus frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
- Früherkennung und Diagnostik
- Symptomerkennung – Häufige Symptome sind juckende, flache, lila-farbene Papeln auf der Haut sowie weiße Streifen im Mundbereich (Wickham-Streifen).
- Biopsie – Gewebeentnahme zur histologischen Untersuchung und Bestätigung der Diagnose.
- Direktimmunfluoreszenz – Nachweis von Immunglobulinablagerungen in der Haut.
- Therapie
- Topische Corticosteroide – Erste Wahl zur symptomatischen Behandlung.
- Systemische Corticosteroide – Bei schweren oder generalisierten Formen.
- Calcineurin-Inhibitoren – Alternative bei längerfristiger Behandlung.
- Lichttherapie (PUVA) – Einsatz bei generalisiertem Lichen ruber planus.
- Supportive Maßnahmen – Vermeidung von scharfen Speisen und irritierenden Mundhygieneprodukten.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Rückfälle zu minimieren und die Lebensqualität von Betroffenen langfristig zu verbessern.
- Langzeittherapie
- Immunsuppressiva – In schweren Fällen Einsatz von Methotrexat oder Azathioprin.
- Regelmäßige Kontrollen – Dermatologische und zahnärztliche Überwachung zur frühzeitigen Erkennung von Rückfällen.
- Lebensstilinterventionen
- Stressbewältigung – Integration von Techniken zur Stressreduktion in den Alltag.
- Gesunde Ernährung – Förderung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung des Immunsystems.
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung und Selbsthilfegruppen – Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung und Austausch mit anderen Betroffenen.