Knötchen (Papel) – Differentialdiagnosen

Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Q00-Q99)

  • Morbus Darier (Dyskeratosis follicularis vegetans)  genetische Hauterkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang, die mit der Bildung von Papeln, Rötungen und Schwellungen einhergeht; gehört zu den sehr seltenen angeborenen Syndromen mit Keratoderma, einer der Haut betreffenden Verhornungsstörung (Hyperkeratose) 
  • Naevus araneus (Synonyme: Naevus stellatus; Spinnennävus, Sternnävus, bzw. Gefäßspinne oder Eppinger-Sternchen, Spider-Nävus, Spider nävi) ‒ bei Kindern oder bei fortgeschrittenen Lebererkrankungen auftretende Veränderung, bei der eine zentrale Papel von sternförmigen Venolen (kleine Venen) umgeben ist
  • Tuberöse Sklerose (Bourneville-Pringle-Krankheit) ‒ autosomal-dominante genetische Erkrankung, die mit Fehlbildungen und Tumoren des Gehirns, Hautveränderungen und meist benignen (gutartigen) Tumoren in anderen Organsystemen einhergeht

Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)

  • Sarkoidose (Synonyme: Morbus Boeck; Morbus Schaumann-Besnier) – systemische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung (Haut, Lunge und Lymphknoten)

Haut und Unterhaut (L00-L99)

  • Acanthosis nigricans ‒ schmutzigbraune bis -graue Hautveränderungen, meist beidseitig symmetrisch in Achselhöhlen, Gelenkbeugen sowie im Nacken- und Geschlechtsbereich
  • Akne
  • Ekzeme
  • Granulomatöse Rosacea – chronische entzündliche Hauterkrankung, die sich im Gesicht manifestiert; Form der Rosacea, die vor allem durch bräunlich-rötliche Papeln auffällt
  • Keratosis pilaris (Reibeisenhaut)
  • Kutane Muzinose – sehr seltene Erkrankung, die mit asymptomatischen lokalisierten Papeln und Plaques (flächenhafte oder plattenartige Substanzvermehrung der Haut) einhergeht
  • Lichen ruber planus (Knötchenflechte)
  • Milaria rubra (roter Hund) ‒ vor allem in den Tropen vorkommender Hautausschlag (Hitzepickel, Schweißfriesel)
  • Milum (Hautgrieß)
  • Molluscum contagiosum (Dellwarzen)
  • Pityriasis lichenoides chronica ‒ chronisches symmetrisches Exanthem (Hautausschlag) an Rumpf und Extremitäten
  • Polymorphose Lichtdermatose – eine verzögert auftretende Lichtreaktion der Haut, die mit unterschiedlichen Effloreszenzen (Hautveränderungen) einhergeht
  • Psoriasis guttata ‒ Schuppenflechte mit tropfengroßen Herden
  • Psoriasis vulgaris 
  • Scabies (Krätze)
  • Seborrhoische Keratose (Synonyme: Alterswarze (seborrhoische Keratose); Verruca seborrhoica; seborrhoische Warze
  • Stielwarzen
  • Verruca (Warzen)
  • Xanthom ‒ Hautveränderung, die durch eine vermehrte Speicherung von Plasmalipoproteinen in der Haut im Rahmen von Hyperlipoproteinämien entsteht

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Candida-Infektion – Infektion mit Candida albicans ("Soorpilz“)
  • Milzbrand (Anthrax)
  • Pediculosis capitis (Synonyme: Kopfläusebefall, Pedikulose durch Pediculus humanus capitis) – bezeichnet den Befall der Kopfhaut mit der Kopfläusen (Pediculus humanus capitis)
  • Pulicosis (Flohbefall) – hier: meist multiple, gruppiert stehende, in Reihen oder asymmetrisch angeordnete Papeln
  • Syphilis (Lues, Geschlechtskrankheit)
  • Toxoplasmose – Infektionserkrankung, die durch das zu den Protozoen zählende Toxoplasma gondii verursacht wird
  • Virusinfektionen, nicht näher bezeichnet (z. B. Varizellen (Windpocken))

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)

  • Altershämangiom (Blutschwämmchen)
  • Basalzellkarzinom (BZK; Basaliom), Frühform (blasse Papel (bis blasser Nodulus/Knötchen), die/der nicht selten in der Mitte eine Vertiefung hat und weiter außen wallartig aufgewölbt ist)
  • Kaposi-Sarkom (sprich: [ˈkɒpoʃi] – „Kaposchi“) – eine vor allem im Zusammenhang mit AIDS auftretende Tumorerkrankung, deren Ursache höchstwahrscheinlich auf das Humane Herpes virus Typ 8 (HHV-8) in Verbindung mit Kofaktoren (Immunsuppression, Umweltfaktoren sowie oxidativer und nitrosativer Stress) zurückzuführen ist. Die Krankheit äußert sich durch das Auftreten von braun-bläulichen Tumorknoten, aus denen plaqueartige und knotige Tumoren entstehen. Bei Stammbefall meist exanthematische Ausbreitung der Hautveränderungen. Des Weiteren Befall von Lymphknoten, seltener werden Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt), Leber, Lunge oder Herz befallen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Bei der mit AIDS-assoziierten Form treten braun-bläuliche Flecken multifokal meist auch auf der Haut von Beinen und Armen auf.
  • Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)
  • Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) – bösartiger Hauttumor, der sich als verhärtete, schuppende Papeln oder Knoten manifestieren kann

Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

  • Insektenstiche
  • Raupendermatitis (Erukismus) – Das in den Brennhaaren der Raupen enthaltene Thaumetopoein löst dabei allergische Hautreaktionen aus; klinisches Bild: multiple, teils kratzexkoriierte (kranzbedingte Substanzdefekt der Haut) erythematöse Papeln (rötliche umschriebene Hauterhöhung < 1,0 cm im Durchmesser)