Insektenstiche – Prävention
Zur Prävention der Reaktion auf Insektengifte muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Krankheitsbedingte Risikofaktoren
- Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
- Insektenstiche (z. B. Bienen, Wespen, Hornissen).
- Wiederholte Exposition gegenüber Insektenstichen erhöht das Risiko einer allergischen Reaktion.
- Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
Risikofaktoren häufiger Bienen-/Wespenstich-Exposition
Biographische Risikofaktoren
- Berufe mit häufigem Insektenkontakt
- Imker.
- Bäckereiverkäufer.
- Bauarbeiter.
- Feuerwehrleute.
- Gärtner.
- Landwirte.
- Lkw-Fahrer.
- Obstverkäufer.
- Waldarbeiter.
- Familienangehörige oder Nachbarn von Imkern.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Aktivitäten im Freien
- Essen und Trinken im Freien.
- Aufenthalt in der Nähe von Abfalleimern, Fallobst oder Tiergehegen.
- Barfußlaufen oder das Tragen offener Schuhe.
- Obst- und Blumenpflücken.
Risikofaktoren für eine schwere Anaphylaxie
- Psycho-soziale Situation
- Körperliche oder psychische Belastungssituationen können die Reaktionsschwere beeinflussen.
- Medikamente
- Betablocker – z. B. Metoprolol.
- ACE-Hemmer – z. B. Enalapril.
- Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) – z. B. Ibuprofen (Zusammenhang nicht endgültig geklärt).
- Weitere Risikofaktoren
- Frühere leichte Stichreaktionen gelten als Risikofaktor für schwerere Reaktionen bei späteren Stichen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
Vermeidung von Insektenstichen
- Hygiene nach dem Essen
- Mund und Hände gründlich waschen.
- Essen und Trinken im Freien
- Speisen und Getränke abdecken.
- Nicht aus offenen Flaschen oder Getränkedosen trinken – Nutzung von Trinkhalmen empfohlen.
- Kleidung und Körperpflege
- Helle, bedeckende Kleidung tragen.
- Keine parfümierten Kosmetika oder Parfums verwenden.
- Geschlossene Schuhe tragen, Barfußlaufen vermeiden.
- Umgang mit Insekten
- Keine hektischen Bewegungen in der Nähe von Insekten.
- Langsam zurückziehen und Kopf durch Arme oder Kleidung schützen.
- Wohnumgebung
- Fenster und Türen mit Insektenschutznetzen versehen.
- Abfallbehälter schließen und Tiergehege meiden.
- Keine Lichtquellen am Abend bei offenem Fenster nutzen.
- Schutzmaßnahmen
- Wespenfallen oder Abwehrsprays verwenden, wenn notwendig.
- Vorsicht an schwülen Tagen – Insekten sind häufig aggressiver.
Vermeidung von Triggern
- Reduktion der Exposition gegenüber Insekten durch geeignete Kleidung.
- Vermeidung von Aufenthalten in stark frequentierten Insektenbereichen.
Prophylaxe bei bekannten Allergien
- Einsatz von spezifischen Immuntherapien (Hyposensibilisierung) bei nachgewiesener Allergie.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention fokussiert sich auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung einer Reaktion.
- Notfallmedikation
- Mitführen von Notfallsets (z. B. Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminika, Kortikosteroide).
- Schulung zur korrekten Anwendung von Notfallmedikamenten.
- Früherkennung von Symptomen
- Sofortiges Handeln bei Auftreten von Symptomen wie Juckreiz, Schwellung, Atemnot oder Kreislaufproblemen.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Rückfälle und Komplikationen zu vermeiden.
- Langzeittherapie
- Fortführung der spezifischen Immuntherapie bei schweren Allergien.
- Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Notfallplans.
- Lebensstilinterventionen
- Anpassung der Verhaltensweisen im Umgang mit Insekten.
- Optimierung der Wohn- und Arbeitsumgebung.
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung oder Teilnahme an Selbsthilfegruppen für Betroffene mit schweren Insektenallergien.