Hühnerauge (Clavus) – Prävention

Zur Prävention der Hühneraugen (Clavus) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ungeeignetes Schuhwerk
    • Tragen von zu engen oder schlecht sitzenden Schuhen, die Druckstellen oder Reibung verursachen.
    • Verwendung von Schuhen mit hohen Absätzen, die den Druck auf den Vorfußbereich erhöhen.
  • Trockene Haut
    • Mangelnde Hautpflege, wodurch die Haut an den Füßen anfälliger für Verdickungen wird.
    • Fehlende Feuchtigkeitspflege, insbesondere bei älteren Personen, führt zur Bildung harter Hautschichten.
  • Mechanische Belastungen
    • Häufiges Gehen oder Stehen auf harten Böden ohne ausreichende Dämpfung.
    • Wiederholte Reibung durch schlecht sitzende Socken oder Strümpfe.
  • Chemische Reize
    • Kontakt mit reizenden Substanzen, die die Hautbarriere schwächen und die Bildung von Hornhaut fördern können.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Hautpflege
    • Regelmäßige Pflege
      • Tägliche Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes mit Harnstoff (Urea) oder anderen keratolytischen Substanzen zur Vermeidung von Hornhautbildung.
    • Schonende Entfernung verhornter Haut
      • Verwendung von speziellen Hornhautfeilen oder Bimssteinen, jedoch ohne übermäßigen Druck.
    • Sanfte Reinigung
      • Tägliches Waschen der Füße mit milden, pH-neutralen Produkten.
  • Schuhwerk
    • Individuell angepasste Schuhe
      • Auswahl von bequemen, gut sitzenden Schuhen mit ausreichender Zehenfreiheit.
      • Vermeidung von hohen Absätzen und Schuhen mit schmalem Zehenbereich.
    • Dämpfende Einlagen
      • Verwendung orthopädischer Einlagen zur Druckentlastung bei Fußfehlstellungen oder bei häufigem Stehen.
    • Wechsel der Schuhe
      • Regelmäßiger Wechsel des Schuhwerks, um gleichbleibende Druckstellen zu vermeiden.
  • Prophylaxe bei Fußfehlstellungen
    • Orthopädische Versorgung
      • Regelmäßige Kontrolle und Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln bei Fußfehlstellungen (z. B. Hallux valgus, Plattfuß).
    • Podologische Beratung
      • Regelmäßige Behandlungen durch Podologen bei bereits bestehenden Druckstellen oder Hornhautbildung.
  • Hygiene
    • Regelmäßiges Reinigen
      • Tägliches Reinigen und gründliches Abtrocknen der Füße, insbesondere zwischen den Zehen, um Pilzinfektionen zu vermeiden.
    • Atmungsaktive Materialien
      • Verwendung von atmungsaktiven Socken aus Baumwolle oder Funktionsfasern.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, die ersten Anzeichen von Druckstellen oder Verhornungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.

  • Früherkennung und Behandlung
    • Regelmäßige Kontrolle der Füße auf beginnende Verhornungen, Rötungen oder Druckstellen.
    • Anwendung von keratolytischen Salben bei leichten Verhornungen.
  • Druckentlastung
    • Verwendung von Polstern oder Pflastern zur Entlastung von Druckstellen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die langfristige Vermeidung von Rückfällen und die Behandlung von Komplikationen durch Hühneraugen.

  • Langzeitbehandlung
    • Regelmäßige podologische Fußpflege zur Entfernung bestehender Hühneraugen.
    • Orthopädische Anpassungen des Schuhwerks zur langfristigen Druckentlastung.
  • Behandlung von Begleiterscheinungen
    • Therapie von sekundären Infektionen oder Entzündungen der Haut um das Hühnerauge.
    • Dermatologische Beratung bei rezidivierenden Hühneraugen.