Hühnerauge (Clavus) – Operative Therapie
Die operative Therapie des Clavus (Hühnerauge) ist in fortgeschrittenen Fällen oder bei anatomischen Fehlstellungen erforderlich, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Schmerzhafte und therapieresistente Clavusbildung (Hühneraugenbildung):
- Versagen konservativer Maßnahmen wie orthopädischer Einlagen, Druckentlastung oder regelmäßiger mechanischer Abtragung.
- Schwere Schmerzen oder Entzündungen im betroffenen Bereich.
- Anatomische Fehlstellungen oder Exostosen (Knochenauswüchse):
- Druckstellen durch Fehlstellungen von Zehen oder Gelenken (z. B. Hallux valgus, Hammerzehen).
- Exostosen oder prominente Knochenvorsprünge, die eine chronische Reizung verursachen.
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Allgemeiner instabiler Gesundheitszustand (z. B. dekompensierter Diabetes mellitus, schlechte Wundheilung).
- Fehlen einer funktionellen oder symptomatischen Beeinträchtigung.
Operative Maßnahmen
- Chirurgische Entfernung des verhornten Areals:
- Technik: Abtragung des Clavus mit einem scharfen Löffel (Kürette) oder Skalpell.
- Ziel: Entfernung der verhärteten Hornhautschicht und Linderung der Beschwerden.
- Operative Korrektur bei Fehlstellungen oder Exostosen:
- Technik:
- Knochenglättung oder Entfernung der Exostose.
- Korrekturosteotomien (operative Durchtrennung und Neuausrichtung von Knochen) bei Fehlstellungen der Zehen oder des Vorfußes.
- Ziel: Druckentlastung und Vermeidung erneuter Clavusbildung.
- Technik:
- Weichteilkorrekturen:
- Technik: Anpassung der Sehnen und Bänder bei Fehlstellungen, die Druckstellen verursachen.
- Ziel: Optimierung der biomechanischen Belastung des Fußes.
Postoperative Maßnahmen
- Druckentlastung:
- Verwendung spezieller Einlagen oder Schuhe, um die Heilung zu fördern und erneuten Druck zu vermeiden.
- Wundversorgung:
- Regelmäßige Kontrollen und sterile Abdeckung zur Vermeidung von Infektionen.
- Physiotherapie:
- Mobilisation des Fußes zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Funktion nach Korrektureingriffen.
Prognose
Die chirurgische Behandlung eines Clavus zeigt bei korrekt gewählten Indikationen eine hohe Erfolgsrate. Durch die Korrektur der zugrunde liegenden Ursachen, wie Fehlstellungen oder Exostosen, kann eine erneute Clavusbildung meist verhindert werden.