Herpes-simplex-Virus – Medikamentöse Therapie

Therapieziele

  • Verbesserung der Symptomatik
  • Beherrschung von Komplikationen

Therapieempfehlungen

  • Virostase (Virostatika; Wirkstoffe, die die Vermehrung von Viren hemmen); Mittel der ersten Wahl: Aciclovir; Therapiedauer: Primärinfekt (je nach Schweregrad z. B. Herpes labialis): 3-10 Tage; bei schwerer Primärinfektion/Immunsuppression 7-14 Tage
    • zusätzlich zur Systemtherapie:
      • Gingivostomatitis (Erkrankung der Mundschleimhaut (Stomatitis) und des Zahnfleisches (Gingivitis)): Lokaltherapie mit Chlorhexidin zur Mundspülung bei Bedarf; zur Schmerzstellung ggf. Lidocain-Mundgel
      • Keratokonjunktivitis (Syndrom des trockenen Auges): Aciclovir Augensalbe 5-mal täglich, lokal, bis drei Tage nach Abheilung
  • Analgesie (Schmerztherapie) je nach Schweregrad mit: Ibuprofen, Paracetamol
  • Therapie von Herpes labialis bzw. Herpes genitalis s. u. der gleichnamigen Krankheit.
  • Ggf. Einsatz von Salben mit Zinkoxid; diese fördern die Wundheilung und werden deshalb vorrangig in einem späteren Erkrankungsstadium eingesetzt (Nebenwirkung: Austrocknung der Haut); ggf auch Pfefferminzöl
  • Therapie von Herpes labialis (Lippenherpes) bzw. Herpes genitalis (Genitalherpes) s. u. der gleichnamigen Krankheit.
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Allgemeinmaßnahmen als Prävention

Körperkontakt zwischen Infizierten und nicht Infizierten sollte vermieden werden. Nach dem Kontakt mit den betroffenen Stellen dürfen keine anderen Körperteile oder Gegenstände berührt werden. Wenn infizierte Stellen berührt wurden, sind die Hände unverzüglich zu waschen.

Virostatikum

Ein Virostatikum stoppt die Vermehrung von Viren. Gegen Lippenherpes sind vor allem die Wirkstoffe Aciclovir und Penciclovir im Handel, die als Salbe auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Die Erkrankung kann besonders effektiv gestoppt werden, wenn die Zubereitung bereits bei den ersten Anzeichen (Kribbeln, Spannen und Jucken) angewendet wird. Die Krankheitsdauer und -intensität kann dann am effektivsten beeinflusst werden; auch die Begleitsymptome und die Blasenbildung werden durch die Anwendung verringert.

Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)

Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für das Immunsystem sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:

  • Vitamine (A, C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Folsäure, Biotin)
  • Spurenelemente (Chrom, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen, Zink)
  • Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (Beta-Carotin, Flavonoide (Citrusfrüchte), Lycopin (Tomaten), Proanthocyanidine (Cranberrys), Polyphenole)
  • Weitere Vitalstoffe (Probiotische Kulturen: Laktobazillen, Bifidobakterien)

Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.

Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.

Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.