Hautrötung (Erythem) – Einleitung

Das Erythem ist eine flächenhafte Hautrötung, die durch eine Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation) und die daraus resultierende Mehrdurchblutung (Hyperämie) der Haut entsteht. Es kann als Reaktion auf Entzündungen, Infektionen oder andere Hauterkrankungen auftreten und ist oft ein Zeichen einer zugrunde liegenden systemischen oder lokalen Erkrankung.

Synonyme und ICD-10: ICD-10-GM L53.-: Sonstige erythematöse Krankheiten

Ursachen

Das Erythem kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden:

  • Entzündliche Reaktionen: Als Teil einer entzündlichen Reaktion, beispielsweise bei Dermatitis (Hautentzündung) oder Ekzemen.
  • Infektionskrankheiten: Häufiges Symptom bei viralen Exanthemen wie Masern, Röteln oder Scharlach.
  • Allergische Reaktionen: Kann bei Kontaktallergien oder Arzneimittelreaktionen auftreten.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei Erkrankungen wie Lupus erythematodes oder Dermatomyositis kann ein Erythem ein charakteristisches Symptom sein.
  • Gefäßerkrankungen: Vaskulitiden (Gefäßentzündungen) und andere Störungen des Gefäßsystems können Erytheme verursachen.
  • Externe Einflüsse: UV-Strahlung (Sonnenbrand) oder mechanische Reizung (Druckerythem).

Differentialdiagnosen

Bei der Abklärung eines Erythems müssen folgende Differentialdiagnosen in Betracht gezogen werden:

  • Dermatitis: Abzugrenzen durch die genaue Anamnese und ggf. histopathologische Untersuchung.
  • Virale Exantheme: Differenzierung durch typische Begleitsymptome und Verlaufsmuster.
  • Rosazea: Chronische Erkrankung mit anhaltender Rötung, vor allem im Gesicht.
  • Vaskulitis: Unterscheidung durch zusätzliche systemische Symptome und Laborparameter.
  • Erythrodermie: Eine generalisierte Rötung der Haut, die schwerwiegendere systemische Ursachen haben kann.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Variiert je nach Ursache; bei bestimmten Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes sind Frauen häufiger betroffen.

Häufigkeitsgipfel
: Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache; allergische und infektiöse Erytheme treten häufiger im Kindesalter auf, während vaskuläre und autoimmune Erytheme im Erwachsenenalter häufiger sind.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Die Prävalenz von Erythemen variiert stark, da es sich um ein Symptom handelt, das bei vielen unterschiedlichen Erkrankungen auftreten kann.

Inzidenz
(Häufigkeit von Neuerkrankungen): Keine allgemeine Inzidenz, da sie stark von der spezifischen zugrunde liegenden Erkrankung abhängt.
Saisonale Häufung: Erytheme durch UV-Strahlung (Sonnenbrand) treten vermehrt in den Sommermonaten auf.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Akuter Verlauf: Ein Erythem kann bei akuten entzündlichen oder allergischen Reaktionen auftreten und innerhalb weniger Tage spontan abklingen, insbesondere wenn die auslösende Ursache beseitigt wird.
  • Chronischer Verlauf: Bei chronischen Erkrankungen wie Rosazea oder Autoimmunerkrankungen kann das Erythem persistieren und erfordert eine langfristige Behandlung.

Prognose

  • Günstig: Bei vorübergehenden, reaktiven Erythemen, die durch bekannte und leicht zu behandelnde Ursachen ausgelöst werden, ist die Prognose in der Regel gut.
  • Ungünstig: Bei Erythemen, die Teil einer systemischen Erkrankung sind, kann die Prognose variabel sein und hängt stark von der Grunderkrankung und der Effektivität der Therapie ab