Hautalterung – Einleitung

Hautalterung (Altershaut) ist ein natürlicher, biologischer Prozess, der durch den Verlust von Kollagen- und Elastinfasern gekennzeichnet ist. Dieser Prozess führt zu einer Reihe von Veränderungen der Hautstruktur und -funktion, die sich klinisch durch Trockenheit, Faltenbildung, verminderte Hautelastizität und andere altersbedingte Merkmale manifestieren.

Synonyme und ICD-10: Altershaut; ICD-10-GM L98.9: Krankheiten der Haut und der Unterhaut, nicht näher bezeichnet

Ursachen der Hautalterung

Die Hautalterung ist das Ergebnis sowohl intrinsischer (genetischer und hormoneller) Faktoren als auch extrinsischer Einflüsse, wie UV-Strahlung, Rauchen und Umweltverschmutzung. Diese führen zu:

  • Verlust von Feuchtigkeit und Elastizität: Abnahme der natürlichen Hautbarrierefunktion.
  • Verlust der Hautspannung: Frühes Zeichen der Hautalterung, sichtbar durch Hautdellenbildung (Laienbegriff: Cellulite oder Orangenhaut), besonders bei einem Missverhältnis zwischen Körperfett und Muskulatur.
  • Faltenbildung: Aufgrund des Abbaus von Kollagen und Elastin.
  • Hautverdünnung: Durch Abnahme der dermalen Dicke und der subkutanen Fettdepots.
  • Abnahme der Hornschicht und Verhornungsstörungen: Verminderte Hauterneuerung und Abnahme der Stratum corneum-Dicke.
  • Verminderte Talg- und Schweißdrüsensekretion: Führt zu trockener Haut (Xerodermie).
  • Unregelmäßige Melaninproduktion: Entstehung von Pigmentflecken und Altersflecken (Lentigines seniles).
  • Altersjuckreiz: Juckreiz, der durch trockene Haut und verminderte Barrierefunktion entsteht.

Epidemiologie

Geschlechterunterschiede: Frauen zeigen aufgrund einer geringeren Kollagendichte und schlechteren Hauthydratation im Durchschnitt früher sichtbare Zeichen der Hautalterung im Vergleich zu Männern.
Bezüglich der Hautalterung sind Frauen bis zu 15 Jahre älter als Männer. Ursächlich hierfür ist die höhere Kollagendichte sowie bessere Hauthydratation beim Mann [1].


Häufigkeitsgipfel
: Die intrinsische Hautalterung beginnt bei Frauen zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr, bei Männern etwa ab dem 35. Lebensjahr. Sichtbare altersbedingte Veränderungen treten in der Regel ab dem 40. Lebensjahr auf.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Die Hautalterung ist ein kontinuierlicher und progressiver Prozess, der durch intrinsische und extrinsische Faktoren beeinflusst wird. Während der Prozess selbst unvermeidlich ist, können bestimmte Lebensstilfaktoren wie gesunde Ernährung, begrenzter Alkoholkonsum (max. 25 g Alkohol pro Tag für Männer und 12 g für Frauen), Nikotinverzicht und ausreichender Sonnenschutz den Verlauf der Hautalterung verlangsamen.

Prognose

  • Die altersbedingten Veränderungen der Haut können nicht rückgängig gemacht werden, aber ihr Fortschreiten kann durch präventive Maßnahmen deutlich verlangsamt werden.

Literatur

  1. Rahrovan S et al.: Male versus female skin: What dermatologists and cosmeticians should know. Int J Womens Dermatol. 2018 Jun 22;4(3):122-130. doi: 10.1016/j.ijwd.2018.03.002.