Handekzem – Prävention
Zur Prävention des Handekzems muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Rauchen
- Häufiges Händewaschen mit Detergenzien (Reinigungsmittel)
Weitere Risikofaktoren für eine allergische Kontaktdermatitis
- Exposition gegenüber dem potentiell auslösenden Stoff – folgende Stoffe zählen zu den häufigsten Auslösern eines allergischen Kontaktekzems:
- Duftstoffe – bei ca. 2 % lässt sich per Epikutantest (Synonyme: Patch-Test, Pflastertest) eine Kontaktallergie nachweisen; Hauptallergene sind: Hydroxyisohexyl-3-Cyclohexen-Carboxaldehyd (HICC), Eichenmoos (Evernia prunastri), Zimtaldehyd, Hydroxycitronella, Hexylzimtaldehyd [2]
- Epoxidharz
- Formaldehyd
- Kaliumdichromat
- Kobaltchlorid
- Lanolin (Alkohole)
- Natriumthiosulfatoaurat
- Neomycin (Antibiotikum)
- Nickel (Nickelsulfat) [potentiell enthalten in: Schmuck, Gehäuse und Bänder von Armbanduhren, Knöpfe, Nieten, Schnallen, Reißverschlüsse und Metallmarkierungen, sofern sie in Kleidung verwendet werden; ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht!]
- Octocrylen (UV-Filter) [eher selten]
- Palladium
- Paraben-Mix (Konservierungsstoffe)
- Perubalsam
- P-Phenylendiamin (Farbstoffe)
- Terpentin
- Toluene-2,5-Diamin
- Duftstoffe – bei ca. 2 % lässt sich per Epikutantest (Synonyme: Patch-Test, Pflastertest) eine Kontaktallergie nachweisen; Hauptallergene sind: Hydroxyisohexyl-3-Cyclohexen-Carboxaldehyd (HICC), Eichenmoos (Evernia prunastri), Zimtaldehyd, Hydroxycitronella, Hexylzimtaldehyd [2]
- Zahnkronen (Palladium) – im Fall einer Metallkontaktallergie könnte die Exposition gegenüber Zahnkronen mit einer Palladiumlegierung eine Rolle spielen [1]
Präventionsmaßnahmen
Diese spielen beim Handekzem eine entscheidende Rolle, um eine Erstmanifestation, einer Verschlechterung und einer Chronifizierung des Handekzem vorzubeugen:
- Hände regelmäßig und gründlich waschen (s. u. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung)
- So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
- Verwendung eines milden, wenn möglich duftstofffreien Syndets (engl. synthetic detergents bzw. synthetische Detergentien, etwa „künstlich hergestelltes Waschmittel“), also eine synthetische waschaktive Substanz oder Hautwaschöl mit hautneutralem pH-Wert (5,5).
- Wasser sollte lauwarm sein, da sowohl kaltes als auch heißes Wasser die Haut strapaziert und stärker austrocknet.
- Nach dem Händewaschen ist es wichtig, dass die Hände gut abgetrocknet werden.
- Eincremen gehört zum Händewaschen dazu!
- Allergenkontakt vermeiden
- Händedesinfektion (alkoholische Desinfektionsmittel ohne Duftstoffe und Konservierungsmittel): Desinfektionsmittel sind hautverträglicher, weil sie die Hautlipide zwar lösen, aber nicht ausspülen. Auch nach der Verwendung von Desinfektionsmitteln sollten die Hände eingecremt werden. Die antiseptische Wirkung der alkoholischen Desinfektionsmittel wird dadurch nicht abgeschwächt.
- Ggf. tragen von Schutz- und Baumwollhandschuhen
Schützen Sie Ihre Haut auch vor dem Kontakt mit diesen Reizsubstanzen. Reinigungsprodukte können zu einer Hautirritation führen, indem Sie Ihre Haut austrocknen und weitere Inhaltsstoffe eine allergische Reaktion bewirken.
Inhaltsstoffe |
Enthalten in |
Ammoniak | Desinfektionsmittel, Fußbodenreiniger, Fenster- und Glasreiniger, Allzweck-Reinigungsmittel |
Chloride und Alkyl- und Ammoniumchlorid |
Schimmelentferner |
Salmiakgeist (Ammoniumhydroxid) |
Fleckenentferner |
Chlorwasserstoff | Abflussreiniger, Toilettenbeckenreiniger |
Laugen | Ofenreiniger, Abflussreiniger |
Erdöldestillate | Möbelwachs und Möbelpolituren |
Erdölhaltige Lösungsmittel |
Fußbodenreiniger, Fußbodenwachs |
Phenol (Karbol) |
Antibakterielle Reinigungsmittel, Toilettenbeckenreiniger, Möbelpolituren |
Natriumbisulfat | Toilettenbeckenreiniger |
Natriumhypochlorid | Desinfektionsmittel, Fleckenentferner, Allzweck-Reinigungsmittel |
Natrium- oder Kaliumhydroxid | Abflussreiniger, Ofenreiniger |
Literatur
- Muris J, Goossens A, Gonçalo M, Bircher AJ, Giménez-Arnau A, Foti C, Rustemeyer T, Feilzer AJ, Kleverlaan CJ. Sensitization to palladium and nickel in Europe and the relationship with oral disease and dental alloys. Contact Dermatitis. 2015 Jan 12. doi: 10.1111/cod.12327.
- Diepgen TL et al.: Prevalence of fragrance contact allergy in the general population of five European countries: a cross-sectional study. Br J Dermatol 2015, online 7. November; doi: 10.1111/bjd.14151