Haarausfall (Alopecia) – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Immuntherapie/Phototherapie bei Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall): In der dermatologischen Abteilung des Universitätsklinikums Ulm wurde bei Patienten mit kreisrundem Haarausfall eine pflanzliche Substanz (8-Methoxypsoralen) in Alkohol gelöst und dann per Handtuch-"Turban" zwanzig Minuten auf den Kopf des Patienten gegeben. Anschließend wurde der Bereich mit UVA-Strahlen behandelt. Dieser künstliche Sonnenbrand führte zu einem positiven Effekt auf das Immunsystem und lässt ggf. die Haare wieder nachwachsen.

Operative Therapie

  • Haartransplantation (Eigenhaartransplantation)
  • Kunsthaarimplantation (NIDO Kunsthaar)

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ≥ 3-mal pro Woche rohes Gemüse (OR 0,43 95 % KI 0,21-0,89, p = 0,02) und frische Kräuter (regelmäßig ≥ 3-mal Kräuter, OR 0,44; 95 % KI 0,22-0,87, p = 0,02) war mit einem schützenden Effekt für Alopecia androgenetica assoziiert; Vergleichskollektiv waren Probanden, die rohes Gemüse zweimal oder weniger pro Woche verzehrten und die nicht auf frische Kräuter zurückgriffen [1].
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an (in Abhängigkeit vom Typ des Haarausfalls):
      • Vitaminen (Vitamin A, Biotin)
      • Spurenelementen (evtl. Eisen; Zink)
      • Omega-3-Fettsäuren (Meeresfisch)
      • Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Beta-Carotin)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

 Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Alopecia Areata Deutschland e. V.
    Postfach 10 01 45, 47701 Krefeld
    Telefon: 01805-786006, Telefax: 02151-6535453, E-Mail: kreisrunderhaarausfall@web.de, Internet: www.kreisrunderHaarausfall.de

Literatur

  1. Milothridis P et al.: Are Burnt-out Doctors Prone to Seek Cosmetic Surgery? A Cross-Sectional Study. Aesth Plast Surg 2017 Dec;41(6):1447-1453. doi: 10.1007/s00266-017-0947-3. Epub 2017 Aug 4.