Gesichtsschwellung – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit einer Gesichtsschwellung auftreten:

Leitsymptom
Dieses Leitsymptom lenkt den Verdacht auf spezifische Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Gesichtsschwellung:

  • Gesichtsschwellung: Wird durch eine allergische Reaktion ausgelöst.
    • Häufig treten diese Schwellungen an den Lippen, Augenlidern oder Wangen auf.
    • Etwa 10-20 % der Bevölkerung leiden mindestens einmal in ihrem Leben an allergischen Reaktionen, bei denen Gesichtsschwellung ein häufiges Symptom ist.
    • Art der Schwellung: Meist ist die Schwellung lokalisiert und gut sichtbar, kann aber auch diffus (gleichmäßig verteilt) auftreten.
    • Schmerzhaftigkeit: Allergische Schwellungen sind in der Regel nicht schmerzhaft, können jedoch unangenehm sein und ein Spannungsgefühl im betroffenen Bereich hervorrufen.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome können mit der Gesichtsschwellung auftreten:

  • Erythem (Rötung der Haut): Können an den geschwollenen Stellen auftreten, besonders bei schweren allergischen Reaktionen
  • Pruritus (Juckreiz)
  • Lymphadenopathie (Lymphknotengrößerung)
  • Atembeschwerden: In seltenen Fällen können schwere allergische Reaktionen auch die Atemwege betreffen, was eine sofortige medizinische Intervention erfordert.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein oder Benommenheit kann bei schwereren allergischen Reaktionen auftreten

Cave (Achtung)!

  • Bei einer eitrigen Entzündung der Orbita muss eine intravenöse Therapie mit Antibiotika erfolgen.
  • Bei Verdacht auf Herpes zoster mit Beteiligung des Nervus ophthalmicus (Zoster ophthalmicus) muss umgehend eine antivirale Therapie (s. u. Herpes zoster/Pharmakotherapie) und Überweisung zum Augenarzt erfolgen.

Warnzeichen (red flags)

  • Anamnestische Angaben:
    • Zahnärztliche Behandlung → denken an: Dentalabszess (Zahnabszess)
  • Fieber + (einseitig oder beidseitig möglich) → denken an: Parotitis epidemica (Mumps)
  • Auftreten beidseitig → denken an: Quincke-Ödem (Angioödem; häufig massive Schwellung der Subkutis (Unterhaut) bzw. der Submukosa (Unterschleimhautbindegewebe), die in der Regel die Lippen und die Lider, aber auch die Zunge oder andere Organe betreffen kann)
  • Langsam entstandene Gesichtsschwellung + schmerzloser blutig-seröser Ausfluss aus der Nase → denken an: bösartige Neubildung
  • Langsam entstandene schmerzlose Gesichtsschwellung → denken an: Neubildung oder Zyste
  • Schwellung der Parotis (Ohrspeicheldrüse) + Gesichtslähmung → denken an: bösartige Neubildung der Parotis mit Beteiligung des N. facialis
  • Schwellung nimmt beim Essen zu → denken an: Sialolith (Speichelstein)