Gesichtsschwellung – Einleitung

Eine Gesichtsschwellung ist eine abnorme Ansammlung von Flüssigkeit oder Gewebe in den Gesichtsbereichen, die durch verschiedene zugrunde liegende Erkrankungen verursacht werden kann. Sie kann akut oder chronisch verlaufen und ist oft mit weiteren Symptomen wie Rötung oder Schmerzen verbunden.

Synonyme und ICD-10: ICD-10-GM R22.0: Lokalisierte Schwellung, Raumforderung und Knoten der Haut und der Unterhaut am Kopf

Eine Gesichtsschwellung kann wie folgt differenziert werden:

  • Ort der Lokalisation (z. B. Stirn, Lid, Wange, Lippe)
  • Art der Schwellung
    • Lokalisiert: Begrenzte Schwellung in einem bestimmten Bereich
    • Diffus: Gleichmäßig verteilte Schwellung über das Gesicht
  • Farbe
    • Rot: Häufig bei entzündlichen Prozessen
    • Nicht-rot: Oft bei nicht-entzündlichen Ursachen wie Ödemen
  • Schmerzhaftigkeit
    • Ja: Schmerzhafte Schwellung, z. B. bei Infektionen
    • Nein: Schmerzlose Schwellung, z. B. bei allergischen Reaktionen
  • Krankheitsverlauf
    • Akut ≤ 6 Wochen
    • Chronisch (> 6 Wochen)
  • Allgemeinsymptome
    • Fieber: Hinweis auf systemische Infektionen
    • Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung): Hinweis auf entzündliche oder infektiöse Ursachen

Ursachen

Gesichtsschwellungen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter:

  • Infektionen: Bakterielle Infektionen (z. B. Abszesse), virale Infektionen (z. B. Mumps)
  • Allergien: Soforttypreaktionen (z. B. Angioödem)
  • Entzündliche Erkrankungen: Autoimmunerkrankungen (z. B. Lupus erythematodes)
  • Trauma: Verletzungen, Prellungen
  • Zahnmedizinische Ursachen: Zahnentzündungen, Abszesse
  • Systemische Erkrankungen: Nieren- oder Herzinsuffizienz, die zu Ödemen führen

Differentialdiagnosen

Die Differentialdiagnose umfasst eine Vielzahl von Erkrankungen, die Gesichtsschwellungen verursachen können:

  • Angioödem: Schwellung durch allergische Reaktion oder hereditär (vererbt)
  • Abszess: Lokalisierte Ansammlung von Eiter
  • Lymphödem: Schwellung durch Stauung der Lymphflüssigkeit
  • Cellulitis: Entzündung des subkutanen Gewebes
  • Sinusitis: Entzündung der Nasennebenhöhlen, die zu Gesichtsschwellung führen kann

Eine Gesichtsschwellung kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter “Differentialdiagnosen“).

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Gesichtsschwellungen können bei Männern und Frauen gleichermaßen auftreten, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache.

Häufigkeitsgipfel:
Der Häufigkeitsgipfel variiert je nach Ursache. Zum Beispiel treten allergische Reaktionen in jedem Lebensalter auf, während entzündliche Erkrankungen im mittleren und höheren Alter häufiger sind.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit):
Die Prävalenz ist schwer zu bestimmen, da Gesichtsschwellungen ein Symptom vieler unterschiedlicher Erkrankungen sein können.

Saisonale Häufung:
Allergiebedingte Gesichtsschwellungen treten häufiger in der Pollensaison auf.

Infektionsepidemiologie

Erreger: Je nach Ursache, z. B. Bakterien wie Streptokokken bei Abszessen oder Viren wie das Mumpsvirus.

Erregerreservoir:
Menschlicher Körper oder Umwelt.

Vorkommen:
Weltweit, in Abhängigkeit von der spezifischen Ursache der Schwellung.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung:
Möglich bei infektiösen Ursachen, z. B. Bakterien und Viren.

Kontagiosität (Ansteckungskraft):
Variiert je nach Erreger; bei bakteriellen Infektionen und viralen Erkrankungen wie Mumps erhöht.

Übertragungsweg:
Kontaktinfektion, Tröpfcheninfektion bei viralen Ursachen.

Eintrittspforte:
Hautverletzungen, Atemwege, Schleimhäute.

Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung):
Variiert je nach Erreger, z. B. Tage bis Wochen.

Krankheitsdauer:
Je nach Ursache; kann von Tagen bis Wochen reichen.

Dauer der Infektiosität:
Solange aktive Infektion besteht.

Erregerspezifische Immunität:
Kann nach durchgemachter Infektion bestehen, z. B. bei Mumps.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Akute Schwellungen durch Allergien oder Infektionen können sich schnell entwickeln und bei adäquater Behandlung rasch zurückgehen.
  • Chronische Schwellungen erfordern oft eine längere Diagnostik und Therapie.

Prognose

  • Abhängig von der Ursache. Allergische Schwellungen haben in der Regel eine gute Prognose bei Meidung des Allergens. Infektionen können sich rasch bessern, erfordern jedoch manchmal intensivere Therapien.
  • Chronische oder unbehandelte Schwellungen können zu dauerhaften Veränderungen und Komplikationen führen.