Gesichtsrötung (Flush) – Einleitung
Beim Flush handelt es sich um ein anfallsartiges heftiges Erröten der Haut des Gesichtes und der Halsregion (ggf. auch des Oberkörpers), was auf einer plötzlichen Ausdehnung von Blutgefäßen und einer damit verbundenen Zunahme des Blutvolumens beruht.
Synonyme und ICD-10: Abnormes Erröten; Erröten; Errötung; Flush; Gesichtsrötung; Rubeosis faciei; übermäßiges Erröten; ICD-10-GM R23.2: Gesichtsrötung [Flush]
Formen des Flush
- Spontaner Flush: Tritt ohne erkennbare äußere Ursache auf.
- Flush nach Anstrengung: Tritt nach körperlicher Anstrengung auf.
- Emotional bedingter Flush: Ausgelöst durch Emotionen wie Stress, Scham oder Aufregung.
- Lebensmittelinduzierter Flush: Verursacht durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel oder Getränke.
- Medikamenteninduzierter Flush: Reaktion auf bestimmte Medikamente.
- Erkrankungsbedingter Flush: Symptom von Krankheiten wie Karzinoid-Syndrom oder Menopause.
Ursachen des Flush
- Emotionen: Stress, Scham, Aufregung, Angst.
- Lebensmittel: Scharfe Speisen, heiße Getränke, Lebensmittel mit hohen Histamin- oder Tyramingehalten.
- Genussmittel: Alkohol, Koffein, Nikotin.
- Erkrankungen: Karzinoid-Syndrom, Rosazea, Menopause, Schilddrüsenüberfunktion.
- Medikamente: Niacin, Kalziumkanalblocker, einige Antidepressiva.
- Botenstoffe: Serotonin, Histamin, Adrenalin.
Pathophysiologie
Ein Flush entsteht durch die plötzliche Ausdehnung der Blutgefäße, insbesondere in der Gesichtshaut und Halsregion, was zu einer erhöhten Durchblutung und damit zu einer sichtbaren Rötung führt. Diese Vasodilatation kann durch verschiedene Mechanismen ausgelöst werden, wie die Freisetzung von Botenstoffen, hormonelle Veränderungen oder direkte Einflüsse auf die Gefäßmuskulatur.
Zu den wichtigsten Botenstoffen, die einen Flush auslösen können, gehören:
- Histamin: Wird bei allergischen Reaktionen und bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten freigesetzt und führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße.
- Serotonin: Ein Neurotransmitter, der unter anderem bei bestimmten Tumoren (z. B. Karzinoid-Syndrom) in großen Mengen freigesetzt werden kann und Flush-Symptome verursacht.
- Adrenalin und Noradrenalin: Diese Stresshormone werden bei emotionaler Erregung, Angst oder Stress freigesetzt und können zu einer vorübergehenden Erweiterung der Blutgefäße führen.
- Prostaglandine: Diese hormonähnlichen Substanzen können bei Entzündungen freigesetzt werden und ebenfalls eine Vasodilatation bewirken.
- Bradykinin: Ein Peptid, das bei Entzündungsreaktionen und bei der Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. ACE-Hemmer) freigesetzt wird und Gefäßerweiterung verursachen kann.
Differentialdiagnosen: Ein Flush kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").
Epidemiologie
Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer, da die meisten Fälle in der Menopause (Wechseljahre) auftreten.
Häufigkeitsgipfel: Ein Flush tritt vorwiegend im Kindesalter und seltener im Erwachsenenalter auf.
Verlauf und Prognose
Verlauf
Ein Flush (Hautrötung) ist charakterisiert durch plötzliches, anfallsartiges Erröten der Haut, insbesondere im Gesicht und Halsbereich, und kann sich auch auf den Oberkörper ausweiten. Die Ursache liegt in der plötzlichen Erweiterung der Blutgefäße, was zu einer erhöhten Durchblutung führt. Der Flush kann sowohl spontan auftreten als auch durch spezifische Auslöser wie körperliche Anstrengung, emotionale Reaktionen, bestimmte Lebensmittel, Alkohol, Medikamente oder Botenstoffe wie Serotonin hervorgerufen werden.
Ein Flush tritt häufig bei Frauen auf, insbesondere während der Menopause, und ist auch im Kindesalter nicht selten. Die betroffenen Personen empfinden das Erröten oft als peinlich oder unangenehm.
Prognose
Die Prognose für Betroffene eines Flushs hängt stark von der Identifikation und Vermeidung der Auslöser ab. Bei bekannten Triggern kann das Vermeiden dieser Substanzen oder Situationen die Häufigkeit und Intensität der Flush-Episoden deutlich reduzieren. In schwerwiegenden Fällen, insbesondere bei psychologischen Auslösern, kann eine psychotherapeutische Behandlung hilfreich sein, um die zugrunde liegenden Unsicherheiten oder Ängste zu adressieren. Insgesamt handelt es sich bei einem Flush um ein gutartiges Symptom, das in der Regel keine schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen hat, jedoch die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen kann.