Erfrierungen – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Erfrierungen hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Erfrierungen und werden oft zuerst bemerkt:

  • Taubheitsgefühl und Kälte in den betroffenen Hautstellen: Kann sich bei fortschreitender Erfrierung intensivieren; Stellen fühlen sich oft kalt und hart an
  • Blasse oder bläuliche Verfärbung der Haut: Weist auf eine verminderte Durchblutung hin

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Erfrierungen:

  • Kribbeln: In frühen Stadien kann sich ein Kribbeln oder Brennen entwickeln, das allmählich zu einem Taubheitsgefühl übergeht.
  • Steifheit und Bewegungsunfähigkeit: In schwereren Fällen können die betroffenen Stellen steif und hart werden, was zu einer Beeinträchtigung der Beweglichkeit führt.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schwellung der betroffenen Hautpartien nach dem Auftauen: Tritt oft auf, wenn die Durchblutung wiederhergestellt wird
  • Blasenbildung: In schwereren Fällen bilden sich Blasen, die mit klarer oder blutiger Flüssigkeit gefüllt sein können.
  • Schmerzen nach dem Auftauen: Besonders bei tieferen Erfrierungen

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein und Frösteln: Besonders wenn größere Körperbereiche betroffen sind oder die Person längere Zeit extremer Kälte ausgesetzt war

Erfrierungsstadien

Erfrierunggrad
 Symptome
 Grad I  Rötung (Congelatio erythematosa), Taubheit
 Grad II
 Ödem-/Blasenbildung (Congelatio bullosa) auf geröteter Haut
 Grad III  Nekrosen (Kältebrand; Congelatio gangraenosa s. escharotica)
 Grad IV  Vereisung

Besonders betroffen sind die Akren (Finger, Zehen, Ohren, Nase).

Hypothermiestadien

 Hypothermiegrad
 Körpertemperatur
 
(rektal)
 Symptome
 Grad I
 37-34 °C  Hautgefäßkontraktion, Herzfrequenz und Blutdruck erhöht, Kältezittern
 Grad II
 34-27 °C  zunehmende Schmerzunempfindlichkeit, Herzfrequenz und Atmung verlangsamt, Muskelstarre, Reflexe abgeschwächt; Bewusstlosigkeit (ab 32 °C)
 Grad III
 27-22 °C  autonome Körperfunktionen brechen zusammen, Kältetod