Eiterbläschen (Pustel) – Einleitung

Eine Pustel (lateinisch: Pustula) ist ein kleines, mit Eiter gefülltes Bläschen auf der Haut oder Schleimhaut. Pusteln können sowohl in der Oberhaut (epidermal) als auch unterhalb der Oberhaut (subepidermal) auftreten. Der Eiterinhalt kann infektiös (durch Bakterien verursacht) oder steril (keimfrei) sein.

Synonyme und ICD-10: Eiterbläschen; ICD-10-GM R21: Hautausschlag und sonstige unspezifische Hauteruptionen

Die Pustel gehört zu den sogenannten Primäreffloreszenzen. Das sind Hautveränderungen, die unmittelbar Folge einer Erkrankung sind. 

Formen der Erkrankung

Pusteln können als Primäreffloreszenzen auftreten, was bedeutet, dass sie eine direkte Folge einer zugrunde liegenden Erkrankung sind. Es gibt verschiedene Formen, abhängig von der Lokalisation und Ursache:

  • Epidermale Pusteln: Diese befinden sich in der Oberhaut und sind oft kleiner und oberflächlicher.
  • Subepidermale Pusteln: Diese treten unterhalb der Oberhaut auf und können größer und tiefer sein.

Ursachen

Pusteln können durch verschiedene Erkrankungen und äußere Einflüsse hervorgerufen werden. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Infektionen: Pusteln können durch Bakterien wie Staphylococcus aureus (z. B. bei Impetigo contagiosa) oder Pilze entstehen.
  • Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie Psoriasis pustulosa (schuppende Hautkrankheit mit Pustelbildung) können ebenfalls Pusteln verursachen.
  • Allergische Reaktionen: Eine Kontaktdermatitis (Entzündung der Haut durch Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen) kann mit Pustelbildung einhergehen.
  • Akne: Bei der Acne vulgaris (häufigste Form der Akne) können sich Pusteln entwickeln, wenn die Talgdrüsen entzündet sind.

Differentialdiagnosen

Zu den Differentialdiagnosen, die bei der Betrachtung von Pusteln in Erwägung gezogen werden müssen, gehören:

  • Akne vulgaris: Unterscheidet sich von anderen pustelbildenden Hauterkrankungen durch die typischen Lokalisationen und das Vorhandensein von Komedonen (Mitessern).
  • Impetigo contagiosa: Eine hochinfektiöse Hauterkrankung, die sich durch die Bildung von Pusteln und Krusten auszeichnet.
  • Psoriasis pustulosa: Chronische Hauterkrankung, die durch schuppende Hautstellen und Pusteln gekennzeichnet ist.
  • Varizellen (Windpocken): Kinderkrankheit, die durch einen Hautausschlag mit Pusteln begleitet wird.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Pusteln treten bei beiden Geschlechtern etwa gleich häufig auf, wobei bestimmte zugrunde liegende Erkrankungen geschlechtsspezifische Prävalenzen haben können.

Häufigkeitsgipfel:
Pusteln können in jedem Alter auftreten, je nach zugrunde liegender Erkrankung.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit):
Die Prävalenz von Pusteln ist variabel und hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Beispielsweise ist Acne vulgaris eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Jugendlichen.

Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen):
Die Inzidenz von pustelbildenden Hauterkrankungen variiert stark in Abhängigkeit von der Erkrankung.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Pusteln können in ihrer Schwere und Anzahl stark variieren, abhängig von der Ursache.
  • Unbehandelte Pusteln können sich ausbreiten und zu tiefergehenden Entzündungen oder Infektionen führen.

Prognose

  • Die Prognose von Pusteln hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Bei Akne beispielsweise können Pusteln durch geeignete Behandlung gut kontrolliert werden, während bei Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis pustulosa die Behandlung komplexer sein kann.
  • In den meisten Fällen heilen Pusteln ohne Narbenbildung ab, insbesondere wenn sie nicht manipuliert werden.