Dekubitus – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen Dekubitus hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf einen Dekubitus und werden oft zuerst bemerkt:

  • Nicht wegdrückbare Rötung auf der Haut: Bleibt auch nach Entlastung bestehen; dies deutet auf einen beginnenden Dekubitus hin
  • Hautverfärbungen: Können bläulich oder dunkel erscheinen und auf tiefergehende Gewebeschäden hindeuten

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Dekubitus:

  • Überwärmung des betroffenen Bereichs: Deutet auf eine Entzündungsreaktion hin
  • Ödeme (Schwellung) an den betroffenen Stellen: Durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe
  • Verhärtung der Haut: Entsteht durch den ständigen Druck auf die Haut und das darunterliegende Gewebe
  • Schmerzen in dem betroffenen Areal: Besonders bei Bewegung oder Berührung

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Blasenbildung oder offene Wunden: In schwereren Stadien kann die Haut aufbrechen, was zu Infektionen führen kann.
  • Sekundärinfektion: In offenen Wunden können sich Bakterien ansiedeln und zu einer Infektion führen, was die Wundheilung verzögert.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein oder Fieber bei fortgeschrittenem Dekubitus: Insbesondere wenn eine Infektion vorliegt

Anfangs ist der Schmerz für den Patienten gut lokalisierbar und kann durch Lagewechsel selbst beendet werden. Beim Übergang in das chronische Stadium treten allerdings komplexe Schmerzen auf (Nozizeptorschmerz/Schmerzempfänger-Schmerz mit neuropathischer Komponente).

Prädilektionsstellen (Körperregionen, an denen die Erkrankung bevorzugt auftritt) von Dekubitalulzera (Druckgeschwüre): diese treten vor allem an Knochenvorsprüngen auf; die folgenden Stellen sind häufig betroffen:

  • Steißbein
  • Fersen (22 %: 21,7 %)
  • Trochanter ‒ großer Rollhügel am Oberschenkelknochen
  • Kreuzbein (18,5 %; 19,5 %)
  • Schulterblatt
  • Dornfortsätze der Wirbelsäule

Bei mehr als 20 % der betroffenen Patienten treten mehr als zwei Druck-Ulzera gleichzeitig auf [1].

Zur systematischen Einschätzung des Dekubitusrisikos s. u. Anamnese/Braden-Skala 

Literatur

  1. Eberlein-Gonska M, Petzold T, Helaß G et al.: The incidence and determinants of decubitus ulcers in hospital care—An analysis of routine quality management data at a university hospital. Dtsch Arztebl Int 2013 Aug;110(33-34):550-6. doi: 10.3238/arztebl.2013.0550. Epub 2013 Aug 19.