Dekubitus – Prävention
Zur Prävention des Dekubitus (Druckgeschwür) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – insbesondere ein Mangel an Vitamin C, Zink und Proteinen erhöht das Risiko für Haut- und Gewebeschäden.
- Unzureichende Flüssigkeitszufuhr – führt zu verminderter Hautelastizität und erhöhter Anfälligkeit für Druckschäden.
- Immobilisation/Bewegungsmangel
- Längeres Sitzen oder Liegen ohne Positionswechsel fördert Druckschäden an Prädilektionsstellen (Körperstelle, an der eine Erkrankung bzw. Krankheitserscheinung bevorzugt auftreten)..
- Untergewicht (BMI < 18,5)
- Reduzierte Fettpolster und Muskelmasse verringern die Schutzfunktion der Haut gegenüber Druck.
- Falsches Verhalten bei Hautpflege
- Zu aggressive Reinigung oder Verwendung von alkoholhaltigen Produkten kann die Hautbarriere schwächen.
Weitere Risikofaktoren
- Akute Erkrankungen, nicht näher bezeichnet
- Allgemeine Dystrophie
- Chronische Erkrankungen, nicht näher bezeichnet
- Schlecht sitzende Hilfsmittel wie Prothesen
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hautpflege und Feuchtigkeit
- Regelmäßige Hautinspektion
- Tägliche Kontrolle der Haut an Prädilektionsstellen (z. B. Kreuzbein, Fersen, Sitzbeinhöcker).
- Vermeidung permanenter Hautfeuchtigkeit
- Haut sauber und trocken halten; Feuchtigkeit durch Inkontinenz oder Schwitzen minimieren.
- Anwendung von Barrierecremes
- Zum Schutz vor Feuchtigkeit und mechanischen Schäden.
- Regelmäßige Hautinspektion
- Ernährung
- Ausgewogene Ernährung
- Proteinreiche Kost und Zufuhr von Mikronährstoffen wie Vitamin C, Zink und Eisen fördern die Wundheilung und stärken die Haut.
- Hydration
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Aufrechterhaltung der Hautelastizität.
- Ausgewogene Ernährung
- Lagerung und Mobilisation
- Positionswechsel
- Regelmäßige Umlagerung (alle 2 Stunden bei immobilen Patienten).
- Druckentlastungssysteme
- Verwendung von Wechseldruckmatratzen oder speziellen Sitzauflagen zur Reduktion von Druckstellen.
- Freilagerung
- Knochenvorsprünge entlasten, indem die betroffenen Stellen von direktem Druck befreit werden.
- Positionswechsel
- Schutz vor Verletzungen
- Individuell angepasste Hilfsmittel
- Sicherstellen, dass Prothesen oder Orthesen keine Druckstellen verursachen.
- Schutzpolster
- Einsatz von Schaumstoff oder Gelauflagen an gefährdeten Stellen.
- Individuell angepasste Hilfsmittel
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Patienten mit ersten Anzeichen eines Dekubitus, um eine Verschlechterung zu verhindern und gezielt zu behandeln.
- Früherkennung und Diagnostik
- Hautüberwachung – Regelmäßige Kontrolle auf Rötungen, Druckstellen oder Hautläsionen.
- Feuchtigkeitsdetektoren – Einsatz zur Erkennung von Hautarealen mit Feuchtigkeitsproblemen.
- Therapeutische Maßnahmen
- Druckentlastung – Sofortige Entlastung der betroffenen Stellen.
- Wundversorgung – Frühzeitige Reinigung und Abdeckung von Läsionen mit hydroaktiven Verbänden.
- Optimierung der Ernährung – Sicherstellen einer ausreichenden Protein- und Energiezufuhr.
- Schulungen
- Pflegekräfte und Angehörige – Aufklärung über richtige Lagerungstechniken und Hautpflege.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederkehrende Dekubitalgeschwüre und mögliche Komplikationen langfristig zu minimieren.
- Langzeittherapie
- Druckmanagement – Einsatz langfristiger Hilfsmittel wie Spezialmatratzen oder Sitzkissen.
- Medikamentöse Therapie – Gezielte Behandlung von Infektionen oder entzündlichen Prozessen.
- Rehabilitation
- Physiotherapie – Förderung der Mobilität und Verhinderung von Kontrakturen.
- Ergotherapie – Training zur Verbesserung der Alltagsmobilität und Hautpflege.
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung – Unterstützung bei der Bewältigung chronischer Erkrankungen und Einschränkungen.
- Selbsthilfegruppen – Austausch mit Betroffenen zur Förderung von Compliance.