Chronische Wunde – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine chronische Wunde hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine chronische Wunde und werden oft zuerst bemerkt:

  • Länger als drei Monate bestehende Wunde oder Geschwür (Ulkus): Etwa 1-2 % der Bevölkerung entwickeln im Laufe ihres Lebens chronische Wunden, häufig infolge von Durchblutungsstörungen oder Diabetes. Besonders betroffen sind die unteren Extremitäten.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Hyperpigmentierung: Dunkle Verfärbung der Haut; tritt bei etwa 50-70 % der Patienten mit venösen Ulzera auf; verursacht durch chronische Entzündungen und Durchblutungsstörungen
  • Ekzeme: Ekzematöse Veränderungen, wie entzündete und schuppende Haut; treten bei etwa 20-40 % der Patienten mit chronischen Wunden auf
  • Dermatosklerose: Verhärtung und Verdickung der Haut, häufig bei Patienten mit venöser Insuffizienz; betrifft etwa 20-50 % der Betroffenen
  • Atrophie blanche: Schmerzhaft weißliche Verfärbungen der Haut, die etwa bei 5-15 % der Patienten mit venösen oder ischämischen Ulzera auftreten

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Neuropathische Schmerzen (Nervenschmerzen) in der Ulkusumgebung: Diese Schmerzen treten bei etwa 30-50 % der Patienten mit diabetischen oder ischämischen chronischen Wunden auf.
  • Ggf. Wundinfektion mit den klassischen Entzündungszeichen (Rubor (Rötung), Dolor (Schmerz), Tumor (Schwellung), Calor (Wärme), Functio laesa (Funktionseinschränkung))

ABCDE-Regel der Diagnostik bei chronischen Wunden [1]

A Anamnese
B Bakterien
C "Clinical examination"
D Durchblutung
E Extras

Literatur

  1. Dissemond J: ABCDE-Regel der Diagnostik chronischer Wunden. J Dtsch Dermatol Ges 2017;15:732-734 doi: 10.1111/ddg.13273_g.