Austrocknungsekzem (Exsikkationsekzem) – Prävention
Zur Prävention eines Exsikkationsekzems (Austrocknungsekzem) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Fehlernährung – Ungenügende Zufuhr von Nährstoffen, die für die Hautgesundheit wichtig sind.
- Mangelernährung – Kann zu einer reduzierten Hautbarriere führen.
- Flüssigkeitsmangel – Unzureichende Hydration verschlechtert den Hautzustand und begünstigt Trockenheit.
- Genussmittelkonsum
- Alkohol – Erhöht die Dehydration der Haut (Frau: > 20 g/Tag; Mann: > 30 g/Tag).
- Tabak (Rauchen) – Schädigt die Hautbarriere und verstärkt den Feuchtigkeitsverlust.
- Waschverhalten
- Übermäßiger Gebrauch von Seifen oder Duschmitteln – Entfernt den natürlichen Talgfilm der Haut.
- Verwendung von Badezusätzen – Kann zu Hautreizungen und weiterer Austrocknung führen.
- Bürsten oder Abreiben der Haut – Insbesondere bei älteren Menschen schädlich, da die Haut bereits weniger Fett produziert.
- Verwendung alkoholhaltiger Reinigungsmittel – Trocknet die Haut zusätzlich aus.
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Reizstoffe (z. B. Chemikalien, Lösungsmittel) – Schädigen die Haut und erhöhen den Wasserverlust.
- Klimaanlagen – Senken die Luftfeuchtigkeit und trocknen die Haut aus.
- Überheizte Räume – Reduzieren die Luftfeuchtigkeit. Die Raumtemperatur sollte 21 °C nicht überschreiten.
- Trockenes Raumklima – Einsatz von Luftbefeuchtern zur Optimierung der Luftfeuchtigkeit (40-60 %).
- Sonne – Häufige Sonnenbäder können die Haut austrocknen. Sonnenschutz verwenden.
- Winter (Kälte) – Kalt-trockene Klimabereiche und trockene Heizungsluft verstärken die Austrocknung. Empfehlungen:
- Luftraumbefeuchter verwenden.
- Handschuhe tragen bei Temperaturen unter 10 °C.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hautpflege
- Gründliche Reinigung – Verwendung von pH-neutralen, milden Reinigungsprodukten.
- Feuchtigkeitspflege – Regelmäßige Anwendung von rückfettenden Cremes mit Harnstoff, Glycerin oder Hyaluronsäure zur Stabilisierung der Hautbarriere.
- Vermeidung irritierender Substanzen – Keine alkohol- oder parfumhaltigen Pflegeprodukte nutzen.
- Raumklimaoptimierung
- Luftbefeuchtung – Verwendung von Luftbefeuchtern, um die Raumluft feucht zu halten.
- Vermeidung überheizter Räume – Raumtemperaturen auf maximal 21 °C begrenzen.
- Kleidung und Textilien
- Atmungsaktive Kleidung – Baumwollkleidung oder spezielle Funktionsstoffe tragen.
- Vermeidung von Wolle – Besonders im direkten Hautkontakt, um Hautreizungen zu vermeiden.
- Ernährung
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Trinken von mindestens 1,5 bis 2 Litern Wasser täglich zur Unterstützung der Hautfeuchtigkeit.
- Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) – Verzehr von fettem Fisch, Leinsamen oder Walnüssen zur Förderung entzündungshemmender Prozesse.
- Vitamin D – Sicherstellen einer ausreichenden Vitamin-D-Zufuhr durch moderate Sonneneinstrahlung oder Nahrungsergänzungsmittel.
- Genussmittelkonsum
- Verzicht auf Rauchen – Rauchen kann die Hautbarriere schädigen und den Juckreiz verstärken.
- Moderater Alkoholkonsum oder Verzicht – Alkohol kann die Haut austrocknen und Entzündungen fördern. Daher wird ein reduzierter Konsum empfohlen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention fokussiert sich auf die frühzeitige Erkennung und Behandlung erster Anzeichen eines Exsikkationsekzems.
- Früherkennung und Intervention
- Tägliche Hautinspektion – Kontrolle auf Rötungen, Schuppung oder Risse.
- Sofortige Anwendung von Feuchtigkeitscremes bei ersten Anzeichen von Trockenheit.
- Reduktion von Triggerfaktoren
- Vermeidung aggressiver Reinigungsprodukte.
- Vermeidung von extremer Kälte oder Hitze.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu vermeiden und Rückfälle zu verhindern.
- Langzeitpflege
- Regelmäßige Anwendung rückfettender Cremes zur Stabilisierung der Hautbarriere.
- Nutzung von hautfreundlichen Produkten ohne irritierende Inhaltsstoffe.
- Lebensstilinterventionen
- Anpassung der Pflege- und Reinigungsroutinen.
- Integration von Maßnahmen zur Raumklimaoptimierung.
- Psychosoziale Unterstützung
- Stressmanagement zur Reduktion stressbedingter Hautprobleme.
- Beratung bei psychischen Belastungen durch chronische Hauterkrankungen.