Arzneimittelexanthem – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch ein Arzneimittelexanthem mit bedingt sein können:
Haut und Unterhaut (L00-L99)
- Akute generalisierte exanthematöse Pustulose (AGEP) – stecknadelkopfgroße Pusteln
- Drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms (DRESS; DRESS-Syndrom; Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie (Erhöhung der eosinophilen Granulozyten im Blutbild) und systemischen Symptomen/mit Haut- und Organveränderungen) – Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) von 1 : 1.000 bis 1 : 10.000 Medikamentengaben; Symptomatik: Exanthem (Hautausschlag), das einem makulopapulösen Exanthem (MPE; makulopapulös: fleckig und mit Papeln, d. h. mit Bläschen) ähneln kann, generalisierte Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung; 50 % aller Patienten), Fieber, innere Organbeteiligung (Alveolitis (Erkrankung des Lungengewebes und der Lungenbläschen (Alveolen)), Karditis (Entzündung des gesamten Herzens), Hepatitis (Leberentzündung)/drei- bis fünffach erhöhte Leberenzyme, Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Nephritis/Nierenentzündung) und hämatologische Veränderungen (Eosinophilie, atypische Lymphozyten sowie eine Leuko- und Lymphozytose/Vermehrung der weißen Blutkörperchen/Lymphozyten im Blut). Entwicklung oft erst nach mehreren Wochen der Einnahme des auslösenden Arzneimittels.
- Lyell-Syndrom (Epidermolysis acuta toxica) als Maximalvariante des Arzneimittelexanthems – akuter Untergang eines Großteils der Oberhaut, der lebensbedrohlich ist
- Stevens-Johnson-Syndrom (SJS, Synonym: Erythema exsudativum multiforme majus und Dermatostomatitis Baader) – eine Hauterkrankung, die zu hohem Fieber und einem Exanthem führt; wahrscheinlich verursacht durch Mykoplasmen oder Folge einer Arzneimittelallergie
- Toxische epidermale Nekrolyse (TEN) – dabei spielen Apoptose-Mechanismen in der Epidermis (Oberhaut) eine Rolle