Allergisches Kontaktekzem – Differentialdiagnosen
Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Q00-Q99)
- Ichthyosis vulgaris ‒ genetische Erkrankung, die zu einer Verhornungsstörung der Haut, meist betrunkener Schuppung, führen; nach ihrem Erbgang werden zwei Formen unterschieden.:
- autosomal-dominante Ichthyosis vulgaris
- X-chromosomal-rezessive Ichthyosis vulgaris
Bei der X-chromosomal-rezessiven Ichthyosis vulgaris befinden sich die Schuppungen eher auf der Beugeseite der Extremitäten.
Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- Bakterielle Hauterkrankungen wie die Impetigo (meist mit Staphylococcus aureus)
- Candidaintertrigo – Pilzinfektion der Haut, die auf gegenüberliegenden Hautoberflächen in Hautfalten entsteht, zum Beispiel im Genitoanalbereich, an der Leiste, in Bauchfalten und unter den Brüsten
- Phthiriasis (Filzläuse)
- Scabies (Krätze)
- Trichophytien (Haut und Haarpilzerkrankungen)
Haut und Unterhaut (L00-L99)
- Arzneimittelexanthem
- Exsikkationsekzem (Austrocknungsekzem) – Hautveränderungen, die durch einen Flüssigkeitsmangel in der Haut bedingt sind
- Erythrasma (Zwergflechte) – durch Bakterien des Typs Corynebacterium minutissimum bedingte Rötung der Haut, die der einer Mykose ähnelt; Auftreten hauptsächlich bei adipösen Typ-2-Diabetikern
- Erythrodermia desquamativa (Maximalvariante der seborrhoischen Dermatitis des Säuglings im 1.–3. Lebensmonat) – generalisierte Hautrötung und -schuppung
- Impetigo contagiosa (Borkenflechte; Eiterflechte) – durch Streptokokken der Serogruppe A (GAS, Gruppe A-Streptokokken) ausgelöste hochinfektiöse, nicht an die Hautanhangsgebilde (Haarfollikel, Schweißdrüsen) gebundene, eitrige Infektion der Haut (Pyodermie).
- Irritatives Ekzem
- Kopfhautekzem
- Lichen ruber planus (Knötchenflechte)
- Lichen simplex (Synonyme: Neurodermitis cirumscripta, Lichen chronicus vidal oder Vidal-Krankheit) – ortsständige, chronisch-entzündliche, plaqueförmige und lichinoide (knötchenartige) Hauterkrankung, die in Schüben verläuft und mit starkem Pruritus (Juckreiz) einhergeht
- Lichtdermatosen
- Neurodermitis (atopisches Ekzem)
- Nummuläres Ekzem (Synonyme: bakterielles Ekzematoid, Dermatitis nummularis, Dysregulativ-mikrobielles Ekzem, mikrobielles Ekzem) – unklare Erkrankung, die zu Ekzemen führt, die durch scharf begrenzte, münzförmige, juckende Krankheitsherde charakterisiert sind, die teils nässen und krustig bedeckt sind. Sie treten vor allem an den Streckseiten der Extremitäten auf.
- Periorale Dermatitis (Synonyme: Mundrose oder Rosacea-artige Dermatitis) – Hautkrankheit mit flächigen Erythemen (Hautrötung), roten disseminierten oder gruppierten, follikulären Papeln (knötchenartige Veränderung auf Haut), Pusteln (Eiterbläschen), Plaques (über das Hautniveau erhebende, "plattenartige" Substanzvermehrung der Haut) einhergehende Dermatitis (Hautentzündung) im Gesicht, vor allem um den Mund (perioral), die Nase (perinasal) oder die Augen (periokulär); charakteristisch ist, dass die an das Lippenrot angrenzende Hautzone frei bleibt; Alter zwischen 20-45 Jahren; vor allem Frauen sind betroffen; Risikofaktoren sind Kosmetika, längere lokale Corticoidtherapie, Ovulationshemmer, Sonnenlicht
- Phototoxisches Ekzem – Hautveränderungen, die durch die Einwirkung von Sonnenlicht nach Einnahme einer photosensibilisierenden Substanz auftreten
- Pityriasis simplex (Synonyme: Pityriasis alba, Pityriasis alba faciei) – eine verbreitete, nicht ansteckende und meist harmlose Dermatose, die vor allem bei Kindern auftritt; sie manifestiert sich durch trockene, fein-schuppige, helle Flecken, die vor allem im Gesicht auftreten
- Pityriasis rosea (Synonyme: Röschenflechte (lat. Pityriasis rosea Gibert; oder auch Schuppenröschen genannt) – nicht ansteckende Hauterkrankung, welche in den meisten Fällen 6 bis 8 Wochen dauert, in einigen Fällen sogar bis zu einem halben Jahr; zu Beginn entsteht ein rotes Primärmedaillon (sog. Plaque mère, Primärfleck oder Herald Patch), von welchem aus sich kleinere Herde ausbreiten. Nach der Erkrankung heilen diese vollständig ab.
- Pityrosporum-Follikulitis – Entzündung der Haarfollikel, die durch Malassezia furfur (alter Name: Pityrosporum ovale), eine lipophile Hefe, die in talgdrüsenreichen Arealen des Säuglings saprophytär lebt, verursacht wird; Übertragung der Erreger durch die Mutter; klinisches Bild: akneiforme Papulo-Pusteln mit Umgebungserythem (Umgebungsrötung), überwiegend im Gesicht, seltener am Kapillitium (Gesamtheit der Kopfhaare) oder im Nackenbereich; Erkrankung ist selbstlimitierend, d. h. endet ohne äußere Einflüsse (Verlauf innerhalb weniger Wochen).
Hinweis: Papel: umschriebene Hauterhöhung < 1,0 cm im Durchmesser; Pustel: Eiterbläschen - Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)
- Pustulosis palmoplantaris – Hauterkrankung, die mit Pusteln an Händen/Füßen einhergeht
- Rosacea (Kupferfinnen)
- Seborrhoisches Ekzem (Synonyme: Seborrhoische Dermatitis oder Morbus Unna) – Hautausschlag (Ekzem), der besonders auf der Kopfhaut und im Gesicht auftritt und meist mit Schuppungen verbunden ist
- Stauungsekzem
- Tinea manus – Pilzinfektion der Haut
- Windeldermatitis – muss differentialdiagnostisch bei einem Ekzem in der Windelregion in Betracht gezogen werden
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)
- Lymphome
- Mycosis fungoides (T-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom), das vorwiegend die Haut betrifft
- Sézary-Syndrom (kutanes T-Zell-Lymphom), mit den Symptomen: großflächige Hautrötung (Erythrodermie), starker Juckreiz (Pruritus), Lymphknoten-Vergrößerung, oft Haarausfall (Alopecie) der gesamten Körperbehaarung, überschießender Hautverhornung (Hyperkeratose) und Nagelfehlbildungen (Onychodystrophie)