Aktinische Keratose – Operative Therapie

Aktinische Keratosen (AK) bedürfen keiner histologischen Diagnostik, wenn ein typischer klinischer Befund vorliegt. Bei Therapieresistenz oder klinisch unklarem Befund sollte jedoch eine Biopsie (Gewebeentnahme) erfolgen. Diese kann mittels:

  • Inzisionsbiopsie – Entnahme eines Teils des suspekten Gewebes,
  • Kürettage (Abschabung) – mechanische Entfernung von oberflächlichem Gewebe erfolgen.

Therapieoptionen

Kryochirurgie

  • Die Kryotherapie (Anwendung der Kältetechnik in der Chirurgie) sollte läsionsgerichtet für einzelne oder multiple AK des Grads I-III nach Olsen bei immunkompetenten Personen angeboten werden.
  • Studien zeigen, dass Patienten nach einer Kryotherapie länger in Remission bleiben. Beispielsweise remittierten Grad-III-Keratosen per Kryotherapie zu 80 %, während die Erfolgsrate mit dem CO2-Laser nur 60 % betrug.
  • In einer Studie blieben 53 von 73 Patienten (73 %) mit Kryotherapie in Remission, während dies bei laserbehandelten Patienten nur 14 von 64 (22 %) war. Die Nachbeobachtungszeit betrug ein Jahr [1].

Operative Verfahren

  • Eine operative Entfernung von AK des Grads I-III nach Olsen (z. B. mittels Kürettage, flacher Abtragung oder Komplettexzision) sollte bei einzelnen Läsionen in immunkompetenten und immunsupprimierten Patienten angeboten werden [EK].

Laserverfahren

  • Ablative Laserverfahren: Eine Behandlung mit ablativen Laserverfahren kann für einzelne oder multiple AK des Grads I-III nach Olsen sowie bei Feldkanzerisierung in immunkompetenten Patienten angeboten werden.
  • Nicht-ablative Laserverfahren: Eine Behandlung mit nicht-ablativen Laserverfahren kann für einzelne oder multiple AK des Grads I–II nach Olsen angeboten werden.

Wichtige Hinweise

Jeder Verdacht auf ein fortschreitendes Carcinoma in situ, einen Morbus Bowen oder andere Differentialdiagnosen bedarf einer histopathologischen Abklärung.

Vergleich der Operationsmethoden

Methode Indikation Vorteile Nachteile
Kryotherapie AK Grad I-III, immunkompetente Patienten Hohe Remissionsrate, schnelle Anwendung Risiko von Hypo- oder Hyperpigmentierung
Ablativer Laser AK Grad I-III, Feldkanzerisierung Gezielte Entfernung, ästhetisch vorteilhaft Längere Heilungszeit, höhere Kosten
Nicht-ablativer Laser AK Grad I-II Schonendere Methode, keine Wundheilungsstörungen Weniger effektiv bei Grad III
Operative Entfernung Einzelne Läsionen, immunsupprimierte Patienten Vollständige Entfernung, histologische Sicherung Invasiver Eingriff, Narbenbildung möglich

Literatur

  1. Zane C et al. Cryotherapy is preferable to ablative CO2 laser for the treatment of isolated actinic keratoses of the face and scalp: a randomised clinical trial. BJD 2014; online: 28. Jan. 2014 | doi: 10.1111/bjd.12847

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Lasertherapie der Haut. (AWMF-Registernummer: 013-095), Januar 2022 Langfassung
  2. S3-Leitlinie: Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut. (AWMF-Registernummer: 032 - 022OL), Dezember 2022 Kurzfassung Langfassung