Verstopfte Nase – Einleitung

Eine verstopfte Nase, auch als nasale Obstruktion oder behinderte Nasenatmung bekannt, bezeichnet eine Blockade oder Verengung der Nasenwege, die das Atmen durch die Nase erschwert. Diese Blockade kann auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgeführt werden, die von vorübergehenden Zuständen wie Erkältungen bis zu chronischen Erkrankungen wie Nasenpolypen oder Allergien reichen.

Synonyme und ICD-10: chronisch behinderte Nasenatmung; behinderte Nasenatmung; nasale Kongestion; nasale Obstruktion; ICD-10-GM J34.-: Sonstige Krankheiten der Nase und der Nasennebenhöhlen und ICD-10-GM R06.8-: Sonstige und nicht näher bezeichnete Störungen der Atmung

Anatomie und Funktionen

Die Nasenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidet und dienen als Filter für die eingeatmete Luft, erwärmen und befeuchten diese, bevor sie in die Lunge gelangt. Die Nasenhöhlen enthalten auch Strukturen wie die Nasenmuscheln, die helfen, die Luftzirkulation zu regulieren. Eine Obstruktion (Verstopfung) kann durch Schwellung der Schleimhäute, Ansammlung von Schleim, anatomische Anomalien oder das Vorhandensein von Wucherungen wie Polypen verursacht werden.

Charakteristische Laborbefunde

  • Erhöhung von IgE bei allergischer Rhinitis
  • Erhöhte Entzündungsmarker (CRP, Leukozyten) bei bakteriellen Infektionen
  • Nasensekretanalyse: Eosinophile bei allergischen Reaktionen, neutrophile Granulozyten bei bakteriellen Infektionen

Formen der Erkrankung

  • Akute verstopfte Nase: Tritt häufig im Rahmen einer Erkältung oder akuten Sinusitis auf.
  • Chronisch verstopfte Nase: Häufige Ursachen sind Nasenpolypen, chronische Rhinosinusitis oder Allergien.
  • Verstopfte Nase durch anatomische Ursachen: Nasenseptumdeviation (Abweichung der Nasenscheidewand), vergrößerte Nasenmuscheln (Concha bullosa).
  • Medikamenteninduzierte Rhinitis: Tritt durch übermäßigen Gebrauch von abschwellenden Nasentropfen oder Nasensprays auf (Rhinitis medicamentosa).

Ursachen

  • Infektiöse Ursachen: Erkältungen, virale oder bakterielle Sinusitis.
  • Allergische Ursachen: Allergische Rhinitis (Heuschnupfen), Hausstaubmilben, Schimmel.
  • Anatomische Anomalien: Nasenseptumdeviation, Nasenpolypen, vergrößerte Adenoide.
  • Umweltfaktoren: Trockene Luft, Luftverschmutzung.
  • Medikamentenmissbrauch: Übermäßiger Gebrauch von abschwellenden Nasensprays.

Differentialdiagnosen

  • Allergische Rhinitis: Juckreiz, Niesen, tränende Augen.
  • Akute Sinusitis: Gesichts- und Kopfschmerzen, eitriger Nasenausfluss.
  • Chronische Rhinosinusitis: Lang anhaltende Symptome (> 12 Wochen), Gesichtsschmerzen, Riechstörungen.
  • Nasenpolypen: Chronische Nasenobstruktion, Riechstörungen, postnasaler Tropf.
  • Septumdeviation: Einseitige Nasenverstopfung, häufige Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung).

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Keine signifikanten Unterschiede, aber bei bestimmten Ursachen, wie Nasenpolypen, sind Männer häufiger betroffen.

Häufigkeitsgipfel
: Bei akuten Infektionen häufiger im Winter und Frühjahr; chronische Formen treten unabhängig von der Jahreszeit auf.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Eine verstopfte Nase ist ein häufiges Symptom in der Allgemeinbevölkerung. Schätzungsweise leiden 10-20 % der Bevölkerung regelmäßig an chronischer Nasenobstruktion (Nasenverstopfung).

Inzidenz
(Häufigkeit von Neuerkrankungen): Die Inzidenz für akute Nasenverstopfung ist hoch, insbesondere während der Erkältungssaison.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Bei akuten Ursachen, wie Erkältungen, klingen die Symptome meist innerhalb von 7-10 Tagen spontan ab.
  • Bei chronischen Ursachen, wie Nasenpolypen oder allergischer Rhinitis, können die Symptome persistieren und erfordern oft eine langfristige Therapie.

Prognose

  • Akute Nasenverstopfung: Meist selbstlimitierend, gute Prognose.
  • Chronische Nasenverstopfung: Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache. Bei erfolgreicher Behandlung (z. B. Operation bei Nasenpolypen) kann die Prognose gut sein, aber die Symptome können ohne adäquate Therapie persistieren.

Hinweise für Patienten

Eine verstopfte Nase kann viele Ursachen haben, von einfachen Erkältungen bis hin zu chronischen Erkrankungen wie Allergien oder Nasenpolypen. Bei lang anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um die genaue Ursache zu bestimmen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.