Schnupfen (Rhinitis) – Prävention
Zur Prävention der Rhinitis (Schnupfen) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Fehl- und Mangelernährung – kann die Immunabwehr schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Mangel an Vitamin C, Zink und Vitamin D erhöht das Infektionsrisiko.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – schädigt die Schleimhäute und beeinträchtigt die Zilienfunktion.
- Alkohol – kann die Schleimhäute reizen und das Immunsystem beeinträchtigen.
- Körperliche Aktivität
- Bewegungsmangel – reduziert die Abwehrkraft des Körpers.
- Aufenthalt an öffentlichen Orten
- Hohes Expositionsrisiko – enge, schlecht belüftete Räume wie öffentliche Verkehrsmittel fördern die Übertragung von Krankheitserregern.
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Chemische oder physikalische Noxen (Gifte) – Reizstoffe wie Staub, Rauch oder Luftverschmutzung können die Nasenschleimhaut schädigen.
- Niedrige Luftfeuchtigkeit – trockene Luft aus Klimaanlagen oder Heizungen begünstigt Schleimhauttrockenheit.
- Kalte Umgebungstemperaturen
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hygienemaßnahmen
- Regelmäßiges Händewaschen mit Seife, besonders nach Kontakt mit potenziellen Infektionsquellen.
- Vermeidung von Hand-zu-Gesicht-Kontakt, um die Übertragung von Krankheitserregern zu reduzieren.
- Stärkung des Immunsystems
- Bewegung: Moderates Training an der frischen Luft stärkt das Immunsystem.
- Ernährung: Eine ausgewogene Kost reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten liefert wichtige Mikronährstoffe.
- Supplementierung: Einnahme von Zink und Vitamin C kann Infektionen vorbeugen [1, 2].
- Schlaf: Ausreichender und regelmäßiger Schlaf fördert die Immunabwehr.
- Sauna und Wechselduschen: Helfen dem Körper, sich an Temperaturwechsel anzupassen.
- Nasenhygiene
- Regelmäßige Spülungen mit isotonischer Kochsalzlösung zur Reinigung der Nasengänge.
- Verwendung von Nasensalben oder -sprays zur Befeuchtung der Schleimhäute.
- Luftqualität verbessern
- Einsatz von Luftbefeuchtern zur Erhöhung der Raumluftfeuchtigkeit.
- Vermeidung von Reizstoffen wie Zigarettenrauch oder Schadstoffen.
- Impfungen
- Grippeimpfung: Schützt vor Influenza und reduziert das Risiko von Sekundärinfektionen.
- Pneumokokkenimpfung: Schützt vor bakteriellen Infektionen, die zu einer Rhinitis führen können.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, die Schwere einer bestehenden Rhinitis zu mindern und Komplikationen zu vermeiden.
- Früherkennung und Behandlung
- Rechtzeitige Therapie bei ersten Symptomen, um eine Chronifizierung zu vermeiden.
- Medikamentöse Maßnahmen
- Abschwellende Nasensprays zur Symptomlinderung (zeitlich begrenzt).
- Antihistaminika bei allergischer Rhinitis.
- Nasale Kortikosteroide zur Reduktion von Entzündungen bei chronischer Rhinitis.
- Symptomkontrolle
- Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen oder Salzen zur Schleimlösung.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Unterstützung der Schleimhautfunktion.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Langzeitversorgung und die Vermeidung von Rezidiven.
- Langzeittherapie
- Regelmäßige Anwendung von Nasenspülungen zur Vermeidung erneuter Entzündungen.
- Dauerhafte Anpassung des Lebensstils zur Minimierung von Risikofaktoren.
- Operative Maßnahmen
- Bei chronischer Rhinitis oder Komplikationen: chirurgische Eingriffe wie Nasenseptumkorrektur (Korrektur der Nasenscheidewand) oder Entfernung hypertropher Nasenmuscheln.
- Patientenschulung
- Aufklärung über die richtige Pflege der Nasenschleimhäute und die Vermeidung von Risikofaktoren.
Literatur
- Singh Meenu, Das Rashmi R: Zinc for the common cold. Cochrane Database Syst Rev. 2011 Jan; 2: CD001364
- Hemilä H, Chalker E: Vitamin C for preventing and treating the common cold. First published: 31 January 2013 Editorial Group: Cochrane Acute Respiratory Infections Group doi: 10.1002/14651858.CD000980.pub4