Rachenentzündung (Pharyngitis) – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Pharyngitis (Rachenentzündung) hinweisen:
Akute Pharyngitis
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine akute Rachenentzündung und werden oft zuerst bemerkt:
- Kratzen und Brennen im Hals: Bei nahezu allen Betroffenen
- Schmerzen beim Schlucken: Bei ca. 80-90 %
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer akuten Rachenentzündung:
- Dysphagie (Schluckbeschwerden): Tritt bei ca. 70-80 % der Betroffenen auf
- Gefühl von Trockenheit im Hals (bei ca. 60-70 %)
- Husten oder Hustenreiz: Tritt bei ca. 50-70 % der Betroffenen
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Evtl. leichtes Fieber: Tritt bei ca. 90 % der Fälle auf, klingt jedoch meist innerhalb von 10-14 Tagen ab
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Allgemeines Unwohlsein
Zusätzlich können bei einer Angina lateralis (Seitenstrangangina) Hustenreiz und in die Ohren ausstrahlende Schmerzen auftreten.
Chronische Pharyngitis
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine chronische Rachenentzündung und werden oft zuerst bemerkt:
- Fremdkörpergefühl: Typisches Symptom; bei ca. 60-80 % der Betroffenen
- Räusperzwang (bei ca. 50-70 %)
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer chronischen Rachenentzündung:
- Hustenreiz: Häufig beobachtetes Symptom; bei ca. 50-70 %
- Dysphagie (Schluckbeschwerden): Tritt bei ca. 40-60 % der Betroffenen auf
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Würgereiz: Bei ca. 20-40 %, besonders bei starker Reizung des Rachens
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Trockenheit im Hals: Gelegentlich durch die chronische Reizung verursacht; bei ca. 20-30 %
Eine Pharyngitis chronica sicca tritt häufig kombiniert mit einer Laryngitis (Kehlkopfentzündung) oder Rhinitis (Schnupfen) auf.
Warnzeichen (red flags) [1]
- Anamnestische Angaben:
- HIV, Gonorrhoe, Diphtherie (gräuliche pseudomembranöse Belege, deren Entfernung Blutung provoziert)
- Immunsuppression
- Stridor (pfeifendes Atemgeräusch, welches bei der Ein- und/oder Ausatmung (inspiratorischer-/expiratorischer Stridor) auftritt) oder Atembeeinträchtigung: Epiglottitis (Kehldeckelentzündung), akute; Leitsymptom sind der inspiratorische Stridor und Dysphagie (Schluckstörung)
- Agranulozytäre Angina (selten, z. B. bei Thyreostatika)
Literatur
- S3-Leitlinie: Halsschmerzen. (AWMF-Registernummer: 053-010), Oktober 2020 Kurzfassung Langfassung