Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom – Prävention

Zur Prävention des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Ungesunde Ernährung – Eine kalorienreiche, unausgewogene Ernährung kann Übergewicht fördern, welches den Luftfluss in den Atemwegen einschränkt.
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Ein Mangel an essenziellen Mikronährstoffen wie Magnesium und Zink kann den Muskeltonus beeinträchtigen.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Abendlicher Konsum führt zu einer Überentspannung der Atemmuskulatur und erhöht das Risiko für Atemwegskollaps.
    • Tabak (Rauchen) – Chronischer Konsum schädigt die Atemwegsschleimhäute und fördert die Verengung.
  • Drogenkonsum
    • Ecstasy (auch XTC, Molly u. a.) – Methylendioxymethylamphetamin (MDMA); gehört strukturell zur Gruppe der Amphetamine 
  • Körperliche Aktivität
    • Sitzende Tätigkeiten und Bewegungsmangel – Tragen zur Entstehung von Übergewicht bei, einem Hauptrisikofaktor für OSAS.
    • Vor dem Fernseher sitzen [1]
  • Schlafqualität
    • Schlafen in Rückenlage – Fördert das Zurückfallen der Zunge und verengt die Atemwege.
    • Schlafmangel und unregelmäßige Schlafzeiten – Können die Schlafarchitektur stören und das Risiko für OSAS erhöhen.
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
    • Übergewicht – Führt zu Fettablagerungen im Bereich der oberen Atemwege, die den Luftfluss behindern.

Medikamente

  • Einnahme von Schlafmitteln wie Benzodiazepine (z. B. Diazepam), die den Muskeltonus verringern

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

  • Ernährung
    • Gesunde Ernährung – Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren und Zucker, sowie reich an Ballaststoffen und Antioxidantien, fördert die Gewichtsregulation.
    • Mikronährstoffversorgung – Eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Vitalstoffen wie Magnesium und Zink unterstützt die Funktion der Atemmuskulatur.
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Alkohol – Besonders abends sollte auf Alkohol verzichtet werden, um die Entspannung der Atemwegsmuskulatur zu minimieren.
    • Rauchstopp – Vermeidung von aktivem und passivem Rauchen schützt die Atemwegsschleimhäute.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung – Moderate körperliche Aktivität reduziert das Risiko für Übergewicht und verbessert die allgemeine Atemfunktion.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten, um eine Verschlechterung der Erkrankung zu verhindern.

  • Screening und Diagnostik
    • Schlaftagebücher – Dokumentation von Schlafgewohnheiten und Symptomen.
    • Polysomnographie – Goldstandard zur Diagnostik von OSAS.
    • Aktigraphie – Zur Messung von Schlaf- und Bewegungsaktivität.
  • Frühe Interventionen
    • Gewichtsmanagement – Frühzeitige Unterstützung zur Gewichtsabnahme.
    • Schlafhygiene – Förderung regelmäßiger Schlafzeiten und der Vermeidung von Rückenlage.
    • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) – Unterstützt die Bewältigung von Stress und Schlafproblemen.
  • Medikamentöse Ansätze
    • Vorübergehende Behandlung mit Melatonin – Bei Schlafproblemen unter ärztlicher Aufsicht.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

  • Langzeittherapie
    • Continuous Positive Airway Pressure (CPAP) – Goldstandard zur Behandlung von OSAS, der die Atemwege offen hält.
    • Orale Geräte – Verwendung von Schienen, die den Unterkiefer nach vorn verlagern.
  • Lebensstilinterventionen
    • Regelmäßige Bewegung – Förderung von Ausdauertraining zur Verbesserung der Atemkapazität.
    • Ernährungsberatung – Anpassung der Ernährung zur Unterstützung einer langfristigen Gewichtsabnahme.
  • Psychosoziale Unterstützung
    • Schulung von Patienten und Angehörigen – Vermittlung von Wissen über OSAS und die Bedeutung der Therapietreue.
    • Selbsthilfegruppen – Austausch und Unterstützung durch andere Betroffene.

Literatur

  1. Buman MP et al.: Sitting and television viewing: novel risk factors for sleep disturbance and apnea risk? Results from the 2013 national sleep foundation sleep in america poll. Chest. 2015 Mar 1;147(3):728-34. doi: 10.1378/chest.14-1187.