Mundgeruch (Halitosis) – Prävention

Zur Prävention der Halitosis (Mundgeruch) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mangelernährung bzw. Unterernährung – Kann die Produktion von Speichel reduzieren, was die Selbstreinigung des Mundraums beeinträchtigt.
    • Fastenkuren – Besonders im Zusammenhang mit eiweiß- und fettreichen Diäten („Hungern“) entstehen ketogene Stoffwechselprodukte, die über den Atem ausgeschieden werden und Mundgeruch verursachen können.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Chronischer Alkoholmissbrauch (Alkoholabusus) beeinträchtigt die Speichelproduktion und führt zur Ansammlung von geruchsbildenden Bakterien.
    • Kaffee – Kann die Mundflora stören und durch Rückstände auf der Zunge unangenehmen Geruch erzeugen.
    • Tabak (Rauchen) – Raucher leiden häufig unter dem typischen „smoker’s breath“, einer Mischung aus Rauchrückständen und reduzierter Speichelproduktion.
  • Schlechte Mundhygiene
    • Mangelhafte Zahnhygiene – Führt zur Ansammlung von Bakterien auf Zähnen und Zahnzwischenräumen, die unangenehme Schwefelverbindungen freisetzen.
    • Zungenbelag – Eine mit Bakterien und Speiseresten belegte Zunge ist eine häufige Ursache für Halitosis.

Medikamente (die nachfolgenden Medikamente können die Speichelproduktion hemmen und so zu Mundgeruch führen)

  • Antiadiposita, Anorektika – Appetitzügler
  • Antiarrhythmika – bei Herzrhythmusstörungen
  • Antidepressiva – bei Depressionen
  • Antiepileptika – bei einer Epilepsie
  • Antihistaminika – Wirkstoffe, die die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Histamin abschwächen oder aufheben
  • Antihypertonika – blutdrucksenkende Wirkstoffe
  • Antiparkinsonmittel 
  • Antipsychotika (Neuroleptika) – bei Psychosen
  • Anxiolytika, Ataraktika – angstlösend
  • Diuretika – entwässernde Wirkstoffe
  • Hypnotika – Schlafmittel
  • Muskelrelaxantien – muskelkrampflösende Wirkstoffe
  • Sedativa – Beruhigungsmittel
  • Spasmolytika – krampflösende Wirkstoffe

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Optimale Mundhygiene – Eine gründliche Zahnpflege mit Zahnbürste, Zahnseide oder Zwischenraumbürsten sowie regelmäßige professionelle Zahnreinigungen helfen, bakterielle Beläge und Speisereste zu entfernen.
  • Zungenreinigung – Die tägliche Verwendung eines Zungenschabers reduziert die bakterielle Belastung und Schwefelverbindungen.
  • Reinigung von Prothesen – Teil- und Totalprothesen müssen täglich gereinigt werden, um die Ansammlung von Hautschüppchen und Speiseresten zu verhindern.
  • Raucherentwöhnung – Reduziert die typische Rauchbelastung im Atem und verbessert die Mundflora.

Sekundärprävention

Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Anzeichen von Halitosis frühzeitig zu erkennen und zu behandeln:

  • Regelmäßige Zahnarztbesuche – Früherkennung von Karies, Zahnfleischerkrankungen und anderen oralen Problemen.
  • Gezielte Behandlung von Mundtrockenheit – Förderung der Speichelproduktion durch Kaugummi oder künstlichen Speichel.

Tertiärprävention

Tertiärprävention richtet sich an Personen mit chronischer Halitosis und zielt darauf ab, die zugrunde liegenden Ursachen zu beheben und langfristige Schäden zu verhindern:

  • Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen – Therapie von Ursachen wie Parodontitis, Reflux oder anderen systemischen Erkrankungen, die Halitosis begünstigen.
  • Langfristige Unterstützung der Mundhygiene – Regelmäßige Anwendung von antibakteriellen Mundspülungen und Anpassung der Hygienegewohnheiten.