Mund-Antrum-Verbindung (MAV) – Prävention

Zur Prävention des Rezidivs einer Mund-Antrum-Verbindung (MAV) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Missachtung postoperativer Anweisungen
    • Naseschnäuzen – Erhöht den Druck in der Kieferhöhle und kann die Naht destabilisieren.
    • Niesen bei geschlossenem Mund – Führt zu einem plötzlichen Druckanstieg in der Kieferhöhle, der die Wundheilung beeinträchtigt.
    • Verzicht auf abschwellende Maßnahmen – Fehlende Anwendung abschwellender Mittel wie Nasentropfen oder Kühlung kann die Heilung verzögern und Schwellungen fördern.
  • Mangelnde Mundhygiene
    • Unzureichende Mundhygiene nach der Operation erhöht das Risiko einer Infektion im Bereich der MAV und beeinträchtigt die Wundheilung.
  • Ernährung
    • Verzehr harter oder krümeliger Speisen – Kann mechanische Belastungen auf die Nahtstelle ausüben und Partikel in die Kieferhöhle einbringen.
    • Mangelnde Flüssigkeitsaufnahme – Kann die allgemeine Heilung und Geweberegeneration verzögern.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Postoperative Verhaltensanpassung
    • Verzicht auf Naseschnäuzen und Niesen bei geschlossenem Mund für mindestens 10 Tage.
    • Regelmäßige Anwendung abschwellender Nasentropfen und Kühlung zur Reduktion von Schwellungen.
    • Sanfte Mundspülungen mit antiseptischen Lösungen, um die Mundflora zu stabilisieren und Infektionen zu vermeiden.
  • Angepasste Ernährung
    • Verzehr weicher und leicht schluckbarer Speisen, die die Nahtstelle schonen.
    • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Unterstützung der Geweberegeneration.
  • Optimierung der Mundhygiene
    • Regelmäßiges Zähneputzen mit einer weichen Zahnbürste unter Vermeidung mechanischer Belastung im Operationsgebiet.
    • Verzicht auf aggressive Mundspülungen, die die Schleimhaut reizen könnten.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Patienten, bei denen bereits eine Mund-Antrum-Verbindung operativ verschlossen wurde, um ein Rezidiv zu verhindern:

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
    • Nachkontrollen beim Zahnarzt oder Kieferchirurgen, um den Heilungsverlauf zu überwachen und frühzeitig Komplikationen zu erkennen.
  • Symptomatische Behandlung
    • Anwendung von abschwellenden und entzündungshemmenden Medikamenten bei Schwellungen oder Schmerzen.
    • Versorgung von Wundinfektionen mit Antibiotika bei Anzeichen einer Entzündung.
  • Verhaltensanpassung
    • Vermeidung von Aktivitäten, die den Druck in der Kieferhöhle erhöhen, wie Tauchen oder starkes Pressen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, erneute Komplikationen und langfristige Folgen bei Patienten mit wiederholten MAV-Verschlüssen zu vermeiden:

  • Langfristige Betreuung
    • Regelmäßige Nachsorge durch spezialisierte Fachärzte, insbesondere bei vorliegenden Risikofaktoren wie chronischer Sinusitis.
    • Dokumentation und Überwachung von Veränderungen in der Kieferhöhle mittels Bildgebung.
  • Individuelle Maßnahmen
    • Schulung der Patienten in adäquaten Verhaltensweisen zur Druckvermeidung im Bereich der Kieferhöhle.
    • Entwicklung eines personalisierten Pflege- und Ernährungskonzepts, das die Geweberegeneration fördert.
  • Therapie zugrunde liegender Erkrankungen
    • Behandlung chronischer Erkrankungen wie Sinusitis, die das Risiko für MAV-Bildung erhöhen können.
    • Kontrolle von Grunderkrankungen wie Diabetes, um die Heilung zu fördern und Infektionen vorzubeugen.