Kehlkopfentzündung (Laryngitis) – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Eine akute Laryngitis entsteht meist durch Viren oder seltener durch Bakterien und tritt häufig im Zusammenhang mit Infektionen der oberen Atemwege auf, wie sie bei einer Erkältung (grippaler Infekt) vorkommen. Dabei dringen die Erreger in die Schleimhäute des Kehlkopfes (Larynx) ein und verursachen dort eine Entzündung. Zusätzlich kann eine akute Laryngitis durch stimmliche Überbelastung, insbesondere in einer reizenden Umgebung wie Rauch oder staubbelasteter Luft, auftreten. Diese Faktoren führen zu einer Reizung der Stimmbänder, was zu den typischen Symptomen wie Heiserkeit (Dysphonie) und Halsschmerzen führt.

Die chronische Laryngitis entwickelt sich häufig bei Personen, die einer dauerhaften Reizung des Kehlkopfes ausgesetzt sind. Besonders betroffen sind Raucher und Menschen, die übermäßig Alkohol konsumieren, da diese Substanzen die Schleimhäute schädigen. Auch Berufsgruppen, die ihre Stimme stark beanspruchen, wie Lehrer oder Sänger, haben ein erhöhtes Risiko, da die kontinuierliche Beanspruchung die Stimmbänder überlastet. Weiterhin begünstigen Umwelteinflüsse wie Staub, trockene Luft und Chemikalien eine chronische Entzündung. Zudem kann eine akute Laryngitis in eine chronische übergehen, wenn die Erkrankung nicht richtig ausheilt oder die Stimme nicht ausreichend geschont wird.

Die Laryngitis gastrica ist eine spezielle Form der chronischen Laryngitis und entsteht durch den laryngopharyngealen Reflux (LPR). Dabei gelangt Magensekret in den Rachen und Kehlkopf, was die dortige Schleimhaut reizt. Dieser Rückfluss betrifft etwa 9-26 % der Bevölkerung und führt zu Symptomen wie morgendlicher Heiserkeit, chronischem Hustenreiz, Räuspern, einem Globusgefühl (Kloßgefühl im Hals) und gelegentlich unspezifischen Schluckbeschwerden.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Berufe – Berufe mit dauerhafter Überbeanspruchung der Stimme, z. B. bei Sänger

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Fehl- und Mangelernährung – schwächt das Immunsystem
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol
    • Kaffee
    • Tabak (Rauchen)
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress (wg. Schwächung des Immunsystems)
  • Dauerhafte Überbeanspruchung der Stimme
  • Ständige Mundatmung – führt zu Austrocknung der Schleimhäute des Kehlkopfes und damit zu einer Risikoerhöhung

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Allergische Reaktionen – positiver Allergietest auf z. B. Hausstaubmilben, Gräser, Baumpollen
  • Diphtherie
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (Synonyme: GERD, Gastro-oesophageal reflux disease; Gastroesophageal Reflux Disease (GERD); Gastroösophageale Refluxkrankheit (Refluxkrankheit); Gastroösophagealer Reflux; Reflux-Ösophagitis; Refluxkrankheit; Refluxösophagitis; peptische Ösophagitis) – entzündliche Erkrankung der Speiseröhre (Ösophagitis), die durch den krankhaften Rückfluss (Reflux) von saurem Magensaft und anderen Mageninhalten hervorgerufen wird; dieses kann aufgrund der Magensäure einen irritativen Einfluss auf den Kehlkopf ausüben
  • Immunschwäche, z. B. bei HIV-Erkrankung oder anderen Immundefektsyndromen
  • Infektionen der oberen Luftwege – z. B. Erkältung, Grippe, Tonsillitis, Pharyngitis, Sinusitis oder auch Lungenentzündung
  • Tuberkulose

Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Exogene Noxen (Gifte) – Luftschadstoffe, trockene Luft, Staubbelastung, Chemikalien