Heiserkeit (Dysphonie) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit einer Dysphonie (Heiserkeit) auftreten:

Leitsymptom
Dieses Leitsymptom lenkt den Verdacht auf spezifische Erkrankungen im Zusammenhang mit Heiserkeit:

  • Dysphonie (Heiserkeit): Stimmstörung, die sich durch eine raue, unreine bzw. belegte Stimme mit verändertem Klangbild darstellt

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der Erkrankungen, die mit Heiserkeit assoziiert sind:

  • Dysphagie (Schluckstörungen): Bei ca. 40-60 %; oft mit Schmerzen beim Schlucken verbunden
  • Halsschmerzen: Bei ca. 40-60 %; besonders bei infektiösen oder irritativen Ursachen
  • Rötung der Rachenschleimhaut: Bei ca. 30-50 %; ein typisches Zeichen bei Entzündungen

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Fieber: Bei ca. 30-50 %; insbesondere bei bakteriellen oder viralen Ursachen
  • Husten, Schnupfen: Bei ca. 30-50 %; oft bei viralen Infektionen
  • Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung): Bei ca. 20-40 %; häufig bei infektiöser Genese
  • Schmerzen: Bei ca. 20-30 %
  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Bei ca. 10-20 %
  • Dyspnoe (Luftnot): Bei ca. 10-20 %; bei starker Stimmbelastung oder Atemwegskomplikationen

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Krankheitsgefühl: Bei ca. 40-60 %, oft bei Begleitinfektionen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Cave (Achtung)!

  • Jede Dysphonie länger als vier Wochen bedarf der umgehenden medizinischen Abklärung zwecks Ausschluss eines Larynxkarzinoms (Kehlkopfkrebs) → indirekte Kehlkopfspiegelung  

Weitere Hinweise

  • Nachfolgende Kriterien sind mit einer signifikant erhöhten Wahrscheinlichkeit für ein Larynxkarzinom assoziiert [1]:
    • anhaltende Heiserkeit (OR 5,75)
    • Gewichtsverlust (4,38)
    • männliches Geschlecht (4,35)
    • Umfangsvermehrung am Hals (3,62)
    • Drogenmissbrauch (3,61)
    Übermäßiger Alkoholkonsum lässt das Risiko ebenfalls signifikant ansteigen, und zwar umso stärker, je mehr getrunken wurde. Gleiches gilt für das Rauchen. Auch das Alter der Patienten hatte Einfluss auf die Krebswahrscheinlichkeit.

Literatur

  1. Douglas CM et al.: Patterns of urgent hoarseness referrals to ENT—When should we be suspicious of cancer? Clinical Otolaryngology 6 January 2021 https://doi.org/10.1111/coa.13712