Geschmacksstörungen (Dysgeusie) – Symptome – Beschwerden

Die Symptome und Beschwerden einer Dysgeusie (Geschmacksstörung) können von qualitativer bzw. quantitativer Art sein:

  • Qualitative Störungen – dazu zählen die:
    • Parageusie – Veränderung des Geschmackssinns bzw. der -wahrnehmung
    • Phantogeusie – Wahrnehmung von Schmeckeindrücken in Abwesenheit einer Reizquelle
  • Quantitative Störungen – dazu zählen:
    • Ageusie – vollständiger Ausfall des Geschmackssinns 
    • Hypergeusie – pathologisch gesteigerter Geschmackssinn bzw. eine erhöhte gustatorische Sensitivität
    • Hypogeusie – teilweiser Ausfall bzw. Abschwächung des Geschmackssinns

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit Geschmacksstörungen auftreten:

Leitsymptom
Dieses Leitsymptom lenkt den Verdacht auf spezifische Erkrankungen im Zusammenhang mit Geschmacksstörungen:

  • Veränderter Geschmack:
    • Verminderter Geschmack (Hypogeusie): Speisen und Getränke schmecken weniger intensiv.
    • Verlust des Geschmacks (Ageusie): Es wird gar kein Geschmack mehr wahrgenommen.
    • Veränderter Geschmack (Parageusie): Dinge schmecken anders, etwa metallisch oder bitter, obwohl sie das normalerweise nicht tun.
    • Anhaltender Geschmack ohne Ursache: Ein unangenehmer Geschmack, der ständig da ist, obwohl man nichts isst oder trinkt. 

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Beläge auf Zunge und Rachen: Es können weiße oder gelbliche Beläge auftreten, die auf Infektionen oder Entzündungen hinweisen.
  • Riechstörungen: Häufig kann man nicht nur schlecht schmecken, sondern auch schlechter riechen, da Geschmack und Geruch eng zusammenhängen.
  • Schluckstörungen (Dysphagie): Manchmal fällt es schwer zu schlucken, was auf Probleme im Hals oder Rachen hinweisen kann.
  • Mundgeruch: Kann durch Entzündungen oder mangelnde Mundhygiene entstehen
  • Trockener Mund: Kann das Schmecken erschweren, da Speichel notwendig ist, um die Geschmacksstoffe aufzunehmen

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Brennen auf der Zunge
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Kopfschmerzen

Medikamentös induzierte Dysgeusie

Leitsymptom
Dieses Leitsymptom lenkt den Verdacht auf eine medikamentös induzierte Dysgeusie:

  • Veränderter Geschmack:
    • Bitterer Geschmack
    • Salziger Geschmack
    • Metallischer Geschmack: Oft mit Medikamenten wie Chemotherapeutika oder Antibiotika auftritt
    • Unangenehmer Geschmack
    • Verminderter Geschmackssinn (Hypogeusie): Kann durch Medikamente wie Antidepressiva verursacht werden
    • Verlust des Geschmackssinns (Ageusie): Dies kann bei längerer Einnahme bestimmter Medikamente vorkommen.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Appetitlosigkeit: Durch die veränderte Geschmacksempfindung hat man oft weniger Appetit.
  • Gewichtsverlust: Wenn man wegen des unangenehmen Geschmacks weniger isst, kann man Gewicht verlieren.
  • Trockener Mund (Xerostomie): Kann den Geschmackssinn weiter beeinträchtigen und wird durch einige Medikamente verstärkt
  • Mundgeruch: Veränderte Mundflora oder ein trockener Mund können Mundgeruch verursachen.
  • Schluckbeschwerden: Besonders bei starkem Trockenheitsgefühl im Mund kann das Schlucken schwerfallen.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Übelkeit
  • Brennen auf der Zunge
  • Allgemeines Unwohlsein

Medikamentös induzierte Dysgeuosien sind in der Regel reversible. Diese können bereits Stunden oder wenige Tage nach Therapiebeginn auftreten. Bis sich eine solche Geschmacksstörung wieder normalisiert hat, können ein bis vier Wochen, aber auch mehrere Monate vergehen. In einigen Fällen kann diese aber auch bestehen bleiben.