Phäochromozytom – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Phäochromozytom hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Phäochromozytom und werden oft zuerst bemerkt:

  • Hypertonie (Bluthochdruck): Häufigstes Symptom; tritt bei ca. 50-60 % der Erwachsenen und bis zu 90 % der Kinder auf
    • Persistierende Hypertonie (andauernder Bluthochdruck): Bei ca. 50-60 % der Erwachsenen
    • Paroxysmale Hypertonie (anfallsartiger Blutdruckanstieg): Begleitet von hypertensiven Krisen (Bluthochdruckkrisen), die Minuten bis Stunden dauern; bei ca. 40-60 % der Erwachsenen

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Phäochromozytoms:

  • Hypertensive Krisen: Blutdruckwerte steigen in kurzen Intervallen extrem an, häufig begleitet von Symptomen wie starkem Kopfschmerz, Schwitzen und Herzklopfen
  • Hyperglykämie (Überzuckerung) und Glukosurie (vermehrte Ausscheidung von Glukose im Urin): Bei ca. 40-50 % der Patienten

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schwitzen: Plötzliches, starkes Schwitzen; tritt bei ca. 50-70 % der Betroffenen auf
  • Kopfschmerzen: Häufiges Begleitsymptom bei hypertensiven Krisen; bei ca. 40-60 %
  • Tachykardie (Herzrasen) (bei ca. 30-50 %)
  • Blässe: Häufig durch die Freisetzung von Katecholaminen; bei ca. 20-40 % beschrieben
  • Gewichtsverlust: Bei ca. 20-40 % der Betroffenen
  • Nausea (Übelkeit): Tritt bei ca. 20-25 % auf
  • Dyspnoe (Atemnot): Tritt bei ca. 10-20 % der Betroffenen auf
  • Orthostatische Hypertonie (bei ca. 10-20 %)
  • Polyurie (Harnflut) und Polydipsie (vermehrtes Trinken) (bei ca. 10-20 %)
  • Vertigo (Schwindel) (bei ca. 10-20 %)
  • Leukozytose (Erhöhung der weißen Blutkörperchen): Tritt bei ca. 5-10 % auf
  • Sehstörungen: Häufig bei hypertensiven Krisen

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Nervosität (bei ca. 20-30 %)
  • Gewichtsverlust: Häufig bei chronischer Katecholaminfreisetzung; bei ca. 10-20 % der Betroffenen

Hypertensive Krise

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine hypertensive Krise und werden oft zuerst bemerkt:

  • Cephalgie (Kopfschmerzen): Häufigstes Symptom; tritt bei ca. 60-80 % der Patienten auf
  • Palpitationen (Herzklopfen) oder Tachykardien (Herzrasen): Bei ca. 50-70 %

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer hypertensiven Krise:

  • Schweißausbrüche: Treten bei ca. 40-60 % der Patienten auf
  • Blässe (bei ca. 35-45 %)
  • Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen) oder Flankenschmerzen: Häufig bei ca. 20-40 % beschrieben

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Innere Unruhe, Panik- und Angstzustände: Bei ca. 20-40 % der Betroffenen
  • Angina pectoris (plötzliche Brustenge) (bei ca. 20-30 %)
  • Tremor (Zittern): Tritt bei ca. 10-20 % der Patienten auf

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein

Prozentuale Angaben [1]

Charakteristisch für ein Phäochromozytom ist, dass der erhöhte Blutdruck nicht auf eine medikamentöse Therapie anspricht.

Ein Phäochromozytom kann auch asymptomatisch sein.

Beachte: Eine Gewichtszunahme und Gesichtsröte sprechen gegen ein Phäochromozytom!

Literatur

  1. Mannelli M., Lenders JW, Pacak K et al.: Subclinical Phaechromocytoma. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab 2012;26:507-15