Osteom – Symptome – Beschwerden

Ein Osteom ist in der Regel asymptomatisch, d. h. ohne Symptome, und daher meist ein Zufallsbefund beim Röntgen.

Lokalisation

Typisch für primäre Knochentumoren ist, dass sie sich neben einem bestimmten Altersbereich einer charakteristischen Lokalisation zuordnen lassen. Sie entstehen gehäuft an den Orten des intensivsten Längenwachstums (metaepiphysärer/gelenknaher Bereich). 

Folgende Fragen sind durch diagnostische Maßnahmen zu beantworten:

  • Lokalisation im Skelett → Welcher Knochen ist betroffen?
  • Lokalisation im Knochen → Epiphyse* (Gelenkende des Knochens (gelenknah)), Metaphyse* (Übergang von der Epi- zur Diaphyse), Diaphyse* (langer Knochenschaft), zentral, exzentrisch (nicht zentral), kortikal (an der festen äußeren Hülle des Knochens), extrakortikal, intraartikulär (innerhalb der Gelenkkapsel)

Ein Osteom ist vor allem im Schädelknochen, insbesondere in den Nasennebenhöhlen lokalisiert, kommt aber auch im Gesichtsschädel (Naseninnern), Sinusknochen und Siebbein vor sowie im Stamm- und Extremitätenskelett.

*Beispielhaft der Aufbau eines Röhrenknochens: Epiphyse – Metaphyse – Diaphyse – Metaphyse – Epiphyse

Osteom in der Schädelregion, insbesondere in den Nasennebenhöhlen

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Osteom in der Schädelregion (Nasennebenhöhlen) und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kopfschmerzen: Langsam zunehmende Intensität und sporadisches Auftreten; bei ca. 50-70 % der Patienten
  • Vorwölbung der Wand der Nasennebenhöhle: Tritt bei größeren Osteomen auf; bei ca. 20-30 %

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Osteoms in der Schädelregion (Nasennebenhöhlen):

  • Beschwerden der Nase und Nasennebenhöhlen: Wenn das Osteom im Naseninnern oder am Siebbein (lat. Os ethmoidale oder Os ethmoides; Durchtrittsort der Nervi olfactorii/Riechnerven in die Nase) liegt, wie:
    • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) (bei ca. 30-50 %)
    • Nasaler Ausfluss (bei ca. 20-30 %)
    • Anosmie (Geruchslosigkeit): Tritt bei ca. 10-20 % der Patienten auf, wenn das Osteom die Riechnerven (Nervi olfactorii) bedrängt
  • Beschwerden der Augen: Wenn das Osteom Hirnnervenaustritte bedrängt, wie:
    • Diplopie (Doppeltsehen, Doppelbilder): Tritt bei ca. 10-20 % der Patienten auf, wenn Hirnnervenaustritte bedrängt werden
    • Exophthalmus (Hervortreten der Augen): Bei ca. 10-15 % der Betroffenen, durch Verdrängung des Nervus opticus
  • Druckgefühl in der Nase oder im Kopf: Je nach Lokalisation; bei ca. 20-40 %

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Beeinträchtigung der Nasenatmung: Tritt bei größeren Osteomen auf; bei ca. 20 %
  • Lokale Schwellung im Bereich des betroffenen Knochens (bei ca. 10-20 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeine Kopfbeschwerden

Osteom im Stamm und Extremitätenskelett

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Osteom im Stamm-/Extremitätenskelett und werden oft zuerst bemerkt:

  • Lokal begrenzte, schmerzlose Vorwölbung: Feste, langsam wachsende Knochenmasse, die meist zufällig entdeckt wird (bei ca. 80-90 % der Fälle)
  • Mechanische Beschwerden oder Druckgefühl: Tritt auf, wenn das Osteom auf Muskeln, Sehnen oder Nerven drückt (bei ca. 30-50 % der Fälle)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Osteoms im Stamm-/Extremitätenskelett:

  • Einschränkung der Beweglichkeit: Tritt auf, wenn das Osteom in Gelenknähe wächst oder Sehnenansätze beeinträchtigt (bei ca. 20-40 % der Fälle)
  • Reizzustände des umgebenden Gewebes: Leichte Druckschmerzen oder Irritationen durch mechanische Belastung (bei ca. 20-30 % der Fälle)
  • Muskelschmerzen oder Muskelverspannungen: Wenn das Osteom auf Muskeln oder Nerven drückt (bei ca. 10-20 % der Fälle)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Nervenkompression mit Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühl) oder Muskelschwäche (bei ca. 10-15 % der Fälle)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeine Gelenk- oder Gliederschmerzen
  • Gelegentliche Fehlbelastungen oder Schonhaltungen