Osteom – Symptome – Beschwerden

Ein Osteom ist in der Regel asymptomatisch, d. h. ohne Symptome, und daher meist ein Zufallsbefund beim Röntgen.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Osteom hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Osteom und werden oft zuerst bemerkt:

  • Kopfschmerzen: Langsam zunehmende Intensität und sporadisches Auftreten; bei ca. 50-70 % der Patienten
  • Vorwölbung der Wand der Nasennebenhöhle: Tritt bei größeren Osteomen auf; bei ca. 20-30 %

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Osteoms:

  • Beschwerden der Nase und Nasennebenhöhlen: Wenn das Osteom im Naseninnern oder am Siebbein (lat. Os ethmoidale oder Os ethmoides; Durchtrittsort der Nervi olfactorii/Riechnerven in die Nase) liegt, wie:
    • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) (bei ca. 30-50 %)
    • Nasaler Ausfluss (bei ca. 20-30 %)
    • Anosmie (Geruchslosigkeit): Tritt bei ca. 10-20 % der Patienten auf, wenn das Osteom die Riechnerven (Nervi olfactorii) bedrängt
  • Beschwerden der Augen: Wenn das Osteom Hirnnervenaustritte bedrängt, wie:
    • Diplopie (Doppeltsehen, Doppelbilder): Tritt bei ca. 10-20 % der Patienten auf, wenn Hirnnervenaustritte bedrängt werden
    • Exophthalmus (Hervortreten der Augen): Bei ca. 10-15 % der Betroffenen, durch Verdrängung des Nervus opticus
  • Druckgefühl in der Nase oder im Kopf: Je nach Lokalisation; bei ca. 20-40 %

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Beeinträchtigung der Nasenatmung: Tritt bei größeren Osteomen auf; bei ca. 20 %
  • Lokale Schwellung im Bereich des betroffenen Knochens (bei ca. 10-20 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeine Kopfbeschwerden

Lokalisation

Typisch für primäre Knochentumoren ist, dass sie sich neben einem bestimmten Altersbereich einer charakteristischen Lokalisation zuordnen lassen. Sie entstehen gehäuft an den Orten des intensivsten Längenwachstums (metaepiphysärer/gelenknaher Bereich). 

Folgende Fragen sind durch diagnostische Maßnahmen zu beantworten:

  • Lokalisation im Skelett → Welcher Knochen ist betroffen?
  • Lokalisation im Knochen → Epiphyse* (Gelenkende des Knochens (gelenknah)), Metaphyse* (Übergang von der Epi- zur Diaphyse), Diaphyse* (langer Knochenschaft), zentral, exzentrisch (nicht zentral), kortikal (an der festen äußeren Hülle des Knochens), extrakortikal, intraartikulär (innerhalb der Gelenkkapsel)

Ein Osteom ist vor allem im Schädelknochen, insbesondere in den Nasennebenhöhlen lokalisiert, kommt aber auch im Gesichtsschädel (Naseninnern), Sinusknochen und Siebbein vor sowie im Stamm- und Extremitätenskelett.

*Beispielhaft der Aufbau eines Röhrenknochens: Epiphyse – Metaphyse – Diaphyse – Metaphyse – Epiphyse