Osteochondrom – Symptome – Beschwerden
Das Osteochondrom ist in der Regel asymptomatisch, d. h. ohne Symptome. Erst wenn der Tumor an Größe zunimmt, kann es Beschwerden kommen.
Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Osteochondrom hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Osteochondrom und werden oft zuerst bemerkt:
- Schwellung des betroffenen Bereichs: Typischerweise nicht schmerzhaft; häufig das erste Anzeichen; tritt bei ca. 50-70 % der Patienten auf
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Osteochondroms:
- Schmerzen in der angrenzenden Muskulatur: Häufig durch mechanische Reizung oder Überlastung; bei ca. 30-50 % der Betroffenen
- Bewegungseinschränkung: Beuge- und/oder Streckfähigkeit des betroffenen Gelenks beeinträchtigt; bei ca. 20-40 % der Patienten
- Druckempfindliche Schleimbeutel (Bursa exostotica): Über dem betroffenen Bereich; tritt bei ca. 10-20 % der Fälle auf
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Unsymmetrisches Längenwachstum von Armen bzw. Beinen: Bei ca. 20-30 % der Betroffenen
- Zu geringe altersentsprechende Körpergröße: Bei ca. 20-30 % der Patienten mit multiplen Osteochondromen
- Parästhesien (Taubheitsgefühle): Im Versorgungsgebiet des Nervus tibialis (Schienbeinnerv); bei ca. 10-20 %
- Schwellneigung des Unterschenkels: Bei Tumorlokalisation in der Kniekehle durch Druck auf das Gefäß-Nerven-Bündel (venöser Rückfluss ↓); tritt bei ca. 10-20 % auf
Lokalisation
Typisch für primäre Knochentumoren ist, dass sie sich neben einem bestimmten Altersbereich einer charakteristischen Lokalisation zuordnen lassen. Sie entstehen gehäuft an den Orten des intensivsten Längenwachstums (metaepiphysärer/gelenknaher Bereich).
Folgende Fragen sind durch diagnostische Maßnahmen zu beantworten:
- Lokalisation im Skelett → Welcher Knochen ist betroffen?
- Lokalisation im Knochen → Epiphyse* (Gelenkende des Knochens (gelenknah)), Metaphyse* (Übergang von der Epi- zur Diaphyse), Diaphyse* (langer Knochenschaft), zentral, exzentrisch (nicht zentral), kortikal (an der festen äußeren Hülle des Knochens), extrakortikal, intraartikulär (innerhalb der Gelenkkapsel)
Das Osteochondrome kann in allen Knochen vorkommen, ist aber am häufigsten in der Metaphyse der langen Röhrenknochen von Humerus (Oberarmknochen; proximal/zur Körpermitte hin), Femur (Oberschenkelknochen; distal/von der Körpermitte entfernt) und Tibia (Schienbein/proximal) und oft in der Nähe des Kniegelenks lokalisiert.
*Beispielhaft der Aufbau eines Röhrenknochens: Epiphyse – Metaphyse – Diaphyse – Metaphyse – Epiphyse