Nichtossifizierendes Fibrom – Operative Therapie

Das nichtossifizierende Fibrom (gutartige Knochengeschwulst) ist eine gutartige Knochenläsion (Veränderung im Knochen), die häufig bei Kindern und Jugendlichen auftritt. In den meisten Fällen heilt die Läsion (Veränderung) spontan aus, ohne dass eine spezifische Therapie erforderlich ist. Bei größeren Defekten oder einem erhöhten Frakturrisiko (Knochenbruchrisiko) kann jedoch eine operative Intervention (chirurgischer Eingriff) notwendig sein.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Große Läsionen (Knochenveränderungen) > 50 % des Knochendurchmessers mit erhöhter Frakturgefahr (Knochenbruchrisiko)
  • Pathologische Frakturen (krankhafte Knochenbrüche) in Bereichen mit struktureller Schwäche
  • Persistierende Schmerzen oder Funktionsstörungen durch die Läsion (Knochenveränderung)

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Kleine, asymptomatische Läsionen ohne Frakturgefahr 
  • Patienten mit relevanten internistischen oder hämatologischen Erkrankungen (Erkrankungen der inneren Organe oder des Blutes), die eine Operation riskant machen
  • Bestehende Infektionen im betroffenen Bereich

Operationsverfahren

  • Kürettage (Ausschabung) – Entfernung des fibrösen Gewebes (faserreiches Gewebe) aus der Läsion (Knochenveränderung) durch Auskratzen
  • Spongiosaplastik (Auffüllung mit Knochengewebe) – Auffüllung des entstandenen Defekts mit autologer oder allogener Spongiosa (Knochenbälkchen aus eigenem oder Spenderknochen) zur Stabilisierung
  • Osteosynthese (operative Stabilisierung) – Falls eine Fraktur droht oder bereits vorliegt, kann eine Stabilisierung mittels Platten, Schrauben oder intramedullärer Nägel (Metallstifte im Knochenmarkraum) erfolgen

Postoperative Nachsorge

  • Teilbelastung oder Immobilisation je nach Lokalisation und Größe des Defekts
  • Regelmäßige radiologische Kontrollen (Röntgenuntersuchungen) zur Beurteilung der Knochenheilung
  • Physiotherapie (Bewegungstherapie) zur Wiederherstellung der Funktionalität

Mögliche Komplikationen

  • Rezidiv (Wiederauftreten) der Läsion 
  • Verzögerte Knochenheilung (verlangsamte Regeneration)
  • Infektionen oder Wundheilungsstörungen
  • Postoperative Frakturen (Knochenbrüche nach der Operation) durch unzureichende Knochenstabilität

Vergleich der Operationsmethoden

Methode Technik Vorteile Nachteile
Kürettage (Ausschabung) Entfernung des fibrösen Gewebes (faserreiches Gewebe) durch Auskratzen Minimalinvasiv (kleiner Eingriff), schnelle Heilung Risiko für Rezidiv (Wiederauftreten), Knochen bleibt strukturell geschwächt
Spongiosaplastik (Auffüllung mit Knochengewebe) Auffüllung des Defekts mit Knochengewebe Stärkt die Knochenstruktur, fördert Heilung Erfordert Spenderareal (bei autologer Spongiosa), mögliche Resorptionsprozesse (Abbau des eingebrachten Knochens)
Osteosynthese (operative Stabilisierung) Stabilisierung mit Platten, Schrauben oder Nägeln (Metallstiften) Verhindert Fraktur (Knochenbruch), sofortige Belastbarkeit Invasiver Eingriff (größere Operation), Materialentfernung oft notwendig

Fazit

Das nichtossifizierende Fibrom (gutartige Knochengeschwulst) ist eine meistens selbstlimitierende Erkrankung (selbstheilende Krankheit). Eine operative Therapie (chirurgische Behandlung) ist nur bei großen Läsionen (Knochenveränderungen) mit Frakturrisiko (Knochenbruchgefahr) oder bereits bestehenden Frakturen (Knochenbrüchen) erforderlich. Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach der individuellen Situation des Patienten, wobei eine Kombination aus Kürettage (Ausschabung) und Spongiosaplastik (Auffüllung mit Knochengewebe) die häufigste Maßnahme darstellt.