Nävus – Operative Therapie

Dermatologische Bewertung und Management von Nävi

Nävuszellnävus

  • Gutartige, pigmentierte Hautveränderung, die aus Nävuszellen besteht. Kann in verschiedenen Formen auftreten und sollte bei auffälligen Veränderungen kontrolliert werden.
  • Regelmäßige Kontrolle und ggf. Exzision bei Dysplasiezeichen
  • Benignes juveniles Melanom (Spindelzellnävus; Spitztumor): Kein Therapiebedarf, ggf. Exzision bei unklarer Diagnose
  • Dysplastischer Nävus (atypischer Nävus, aktiver Nävus): Sollte exzidiert werden
  • Halo-Nävus (Sutton-Nävus): Kein Therapiebedarf
  • Naevus pigmentosus et pilosus (Riesenpigmentnävus): Regelmäßige Kontrolle, ggf. Abschleifen oder Exzision
  • Blauer Nävus: Gutartige pigmentierte Hautveränderung, sollte bei Wachstum oder Veränderung entfernt werden
  • Kongenitaler melanozytärer Nävus: Kann malignes Potenzial haben, besonders bei großen Formen – sollte dermatologisch überwacht oder entfernt werden
  • Spitz-Nävus: Kann malignem Melanom ähneln, sollte histologisch abgeklärt und ggf. exzidiert werden

Cave! 20-30 % der malignen Melanome entstehen im Bereich eines präexistenten Nävuszellnävus.

Gefäßnävi und Hämangiome

  • Gefäßfehlbildungen, die zu rötlichen oder bläulichen Hautveränderungen führen. Sie können angeboren oder im Laufe des Lebens entstehen.
  • Granuloma pyogenicum: Sollte exzidiert werden
  • Hämangiome: Siehe Abschnitt zu Blutschwämmen (Hämangiomen)
  • Naevus flammeus (Feuermal): Meist harmlos, kann jedoch bei Wachstum oder kosmetischem Störung behandelt werden
  • Naevus araneus (Spider-Naevus): Gefäßerweiterung, oft spontan regredient, kann bei Bedarf entfernt werden

Epidermale Nävi

  • Gutartige Hautveränderungen, die sich aus Epidermiszellen zusammensetzen. Sie können in verschiedenen Formen auftreten und wachsen oft entlang bestimmter Hautlinien.
  • Können exzidiert werden, wenn sie stören
  • Linearer epidermaler Nävus: Kann im Laufe des Lebens wuchern, ggf. chirurgische Entfernung

Talgdrüsen-Nävi (Naevus sebaceus)

  • Eine angeborene Hautveränderung, die durch eine übermäßige Entwicklung der Talgdrüsen entsteht. Sie kann sich mit der Zeit verändern und in seltenen Fällen entarten.
  • Zumeist spontane Rückbildung
  • Bei Auftreten von Exophyten umgehende Exzision empfohlen
  • Aufgrund des möglichen Auftretens von Tumoren (Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom, Spiradenom, Trichoblastom) sollte die Exzision bis zum jungen Erwachsenenalter erfolgen