Knochentumoren – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee)
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Chemotherapie (Zytostatikatherapie):
    • Bei einem Ewing-Sarkom und einem Osteosarkom kann eine neoadjuvante (präoperative/vor der Operation) Chemotherapie erwogen werden, um die Tumorgröße zu verringern.
    • Ebenfalls spricht das Plasmozytom (Synonym: multiples Myelom) gut auf eine Chemotherapie an (s. u. der gleichnamigen Erkrankung).
    • Im Anschluss an die operative Entfernung des malignen (bösartigen) Knochentumors kann, je nach Situation, eine adjuvante Chemotherapie erforderlich sein.
  • Osteoidosteom, Osteoblastom: Radiofrequenzablation (RFA) (Synonyme: thermische Ablation; Verödungstherapie) – Da eine Schädigung von Muskeln, Sehnen, Weichteilen und auch Nerven, die im operativen Zugangsweg zum Nidus (Herd) liegen, nicht immer ausgeschlossen werden kann, gilt mittlerweile die CT-gesteuerte Radiofrequenzablation des Nidus als Standardtherapie. Im Rahmen derer wird eine spezielle Sonde in den Nidus eingeführt und über ein Wechselstromfeld an der Spitze erhitzt. Dadurch werden die Prostaglandin-produzierenden Zellen (Prostaglandin = "Schmerzstoff") im Zentrum und die Schmerzleitungsbahnen zerstört. Das Verfahren ist minimalinvasiv.
    Eine weitere Möglichkeit der Hitzeablation ist die Laserablation (LA).

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:

  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen bei malignen (bösartigen) Knochentumoren zur Früherkennung eines Rezidivs (Wiederauftreten der Erkrankung) sowie bei benignen (gutartigen) Knochentumoren mit oder ohne Entartungsrisiko

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der allgemeinen Erkenntnisse über die Ernährung bei einer Tumorerkrankung. Das bedeutet:
    • nur begrenzt energiereiche Lebensmittel verzehren
    • moderate Gesamtfettaufnahme
    • wenig rotes Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Kalb) und Wurstwaren
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • Verzehr von geräucherten und gepökelten Nahrungsmitteln reduzieren, denn diese enthalten Nitrat oder Nitrit als Bestandteil des Pökelsalzes. Bei deren Zubereitung entstehen Verbindungen (Nitrosamine), die Risikofaktor für verschiedene Tumorerkrankungen sind.
    • auf schadstoffbelastete Lebensmittel wie Innereien und Wildpilze verzichten
    • keine angeschimmelten Lebensmittel essen
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • calciumreiche (1.000 mg Calcium/Tag) Ernährung: Fisch, frisches Gemüse, Milch- und Vollkornprodukte sowie Nüsse sind förderlich für den Knochenaufbau
    • Vitamin D-reiche Ernährung (Supplementierung mit 800-1.000 IE Vitamin D3 erforderlich, da keine ausreichende Aufnahme von Vitamin D aus der Nahrung möglich ist!)
    • Vermeidung von phosphathaltigen Getränken und Lebensmitteln (z. B. Cola-Getränke, verschiedene Wurst- und Fleischwaren)
    • Beachten, dass für einen optimalen Knochenstoffwechsel weniger Säure-bildende Lebensmittel und stattdessen mehr Basen-spendende Lebensmittel zugeführt werden müssen.
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (A, C, D, E, Folsäure)
      • Mineralstoffen
      • Spurenelementen (Selen, Zink)
      • Omega-3-Fettsäuren
      • Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Carotinoide, Polyphenole)
    • Da die Erkrankung mit Entzündungsprozessen einhergeht, sollten Erkenntnisse in Bezug auf eine antiinflammatorische (entzündungshemmende) Ernährung auch Grundlage der Ernährung bei Knochentumoren sein. Siehe unter Ernährung bei „Subklinische Inflammation“.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Bei neurologischen Ausfällen können je nach genauer Tumorart physiotherapeutische Verfahren, ggf. in Kombination mit einer Operation, eingesetzt werden.

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Krebsinformationsdienst KID, telefonischer Krebsinformationsdienst am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg
    Mo-Fr 8-20.00; in türkischer Sprache Di, Mi, Don 18-20.00. Telefon: 06221-410121
  • Deutsche Krebshilfe e. V.
    Thomas-Mann-Str.40, Postfach 1467, 53111 Bonn
    Telefon: 0228-72990-0, Fax: 0228-72990-11, E-Mail: deutsche@krebshilfe.de, Internet: www.krebshilfe.de
  • Deutsche Krebsgesellschaft und ihre Landesverbände, Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
    Paul-Ehrlich-Straße 41, 60596 Frankfurt/M.
    Telefon: 069-6300960