Knochentumoren – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch Knochentumoren mit bedingt sein können:
Atmungssystem (J00-J99)
- Verlegung des Ausführungsgangs der Nasennebenhöhle → Nasennebenhöhlenmukozele (Mukozele = Schleimansammlung) (Osteom)
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Amyloidose – extrazelluläre ("außerhalb der Zelle") Ablagerungen von Amyloiden (abbauresistente Proteine), die u. a. zu einer Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung), Neuropathie (Erkrankung des peripheren Nervensystems) und Hepatomegalie (Lebervergrößerung) führen können (Plasmozytom)
- Übergewicht – aufgrund einer eingeschränkten Beweglichkeit (Osteochondrom)
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Bei Lokalisation eines Knochentumors in der Nähe von Gelenken oder Wachstumsfugen:
- Arthrose (Gelenkverschleiß)
- Skoliose (seitliche Krümmung der Körperachse)
- Wachstumsstörungen
- Bursitis (Schleimbeutelentzündung) im betroffenen Bereich (Osteochondrom)
- Chronische Rückenschmerzen (Tumoren der Wirbelsäule)
- Einschränkung von Bewegungsabläufen durch Begrenzung der Gelenkaktivität (Osteochondrom, Osteoidosteom, Osteoblastom)
- Fehlbelastung und Gelenkfehlstellung, Haltungsschäden (bedingt durch die Schmerzen → Vermeidungsverhalten) (Osteoidosteom, Osteoblastom)
- Gelenkfehlstellungen, Schief- oder Minderwuchs (zu geringe Körpergröße für das Alter), unsymmetrisches Längenwachstum von Armen bzw. Beinen – durch Verdrängung oder Zerstörung von Wachstumsfugen, bedingt durch die Ausbreitung des Osteochondroms
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)
- Maligne (bösartige) Entartung benigner (gutartiger) Knochentumoren (sehr selten)
- Metastasierung (Tochtergeschwülste) primärer maligner (bösartigen) Knochentumoren – Ewing-Sarkom (Lunge, übriges Skelett, Knochenmark, selten die regionären Lymphknoten) und Osteosarkom (insb. in die Lunge, aber auch in Knochen und Leber)
Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)
- Depression
- Endokranielle Komplikationen – bedingt durch eine Größenzunahme des Osteoms, die zu einer Atrophie (Gewebeschwund) der Dura mater (harte Hirnhaut) führt (Osteom)
- Paresen (Lähmungen) unterschiedlicher Ausprägung nicht-traumatischer Genese (Tumoren der Wirbelsäule)
Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)
- Chronische Schmerzen
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Nierenfunktionsstörung (Plasmozytom/multiples Myelom)
Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
- Pathologische Frakturen (Knochenbrüche) – durch den Knochentumor verliert der betroffene Knochen an Festigkeit
Weiteres
- Funktionsstörungen von Organen – je nach Lage und Größe können Osteochondrome Druck auf benachbarte Nerven und/oder Blutgefäße ausüben und zu einer Unterversorgung des dadurch versorgten Organs führen (Osteochondrom)
- Impingement (Einengung) von Gefäßen und Nerven (Osteochondrom)