Hyperprolaktinämie – Prolaktinom – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Magnetresonanztomographie des Schädels (craniales MRT bzw. cMRT): Dünnschichtaufnahmen der Sella turcica in koronarer und sagittaler Schichtrichtung in T2- und T1-Wichtung, mit und ohne Kontrastmittel; Indikationen: Verdacht auf manifeste Hyperprolaktinämie; Prolaktinwerten > 50 (-60) µg/l (s. u. Labordiagnostik)
- mittels MRT lassen sich bereits kleinste Veränderungen der Hypophyse/Hirnanhangdrüse (z. B. Mikroadenome) darstellen; man unterscheidet ein Mikroadenom von einem Makroadenom
- Mikroadenom (≤ 10 mm; Prolaktin meist 100-250 µg/l)
- Makroadenom (> 10 mm; Prolaktin meist > 250 µg/l)
- CT ist nur noch in Ausnahmefällen indiziert, z. B. bei der Frage nach Verkalkungen bzw. bei Vorliegen von Kontraindikationen für eine MRT-Untersuchung
- mittels MRT lassen sich bereits kleinste Veränderungen der Hypophyse/Hirnanhangdrüse (z. B. Mikroadenome) darstellen; man unterscheidet ein Mikroadenom von einem Makroadenom
Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zu differentialdiagnostischen Abklärung
- Perimetrie (Gesichtsfeldmessung) ‒ bei Makroadenom und bei Verdacht auf Wachstum des Hypophysentumors über die Sella turcica (Türkensattel; knöcherne Vertiefung der Schädelbasis auf Höhe der Nase und mitten im Schädel) hinaus: zur Bestimmung möglicher Sehbahnläsionen (Nachweis von Gesichtsfeldausfällen wg. Kompression des Chiasma opticum: bitemporale Hemianopsie/Sehstörung mit Ausfall beider temporaler Gesichtsfelder)
- Spermiogramm (Samenzelluntersuchung)
Leitlinien
- Petersenn S et al.: Diagnosis and management of prolactin-secreting pituitary adenomas: a Pituitary Society international Consensus Nat Rev Endocrinol 19, 722–740 (2023). https://doi.org/10.1038/s41574-023-00886-5Statement