Chondroblastom – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Konventionelle Röntgenaufnahme der betroffenen Körperregion, in zwei Ebenen – um das Ausmaß des Tumorwachstums zu beurteilen; charakteristisch ist eine:
- epiphysäre/epimetaphysäre exzentrische Lage des osteolytischen Areals (scharf begrenzter Bereich der Knochenauflösung) mit runder bis ovaler Form
- die geographische Osteolyse ist oft von einem Skleroseraum umgeben
- die Kortikalis (äußere Knochenschicht) wird selten durchbrochen
- häufig findet sich eine Auftreibung des Knochens
- Magnetresonanztomographie (MRT; computergestütztes Schnittbildverfahren (mittels magnetischer Felder, das heißt ohne Röntgenstrahlung)) – zwecks Bestimmung der Lage, Größe und Ausdehnung des Tumors (Weichteilinfiltration? intramedulläre Ausbreitung im Knochenmark? Befall des Spinalkanals?)
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen (Nachsorge)
- Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen – bei Auftreten eines Lokalrezidivs (Wiederauftreten der Erkrankung)
- eine pulmonale Metastasierung (Lungenmetastasen) ist selten, aber möglich
- langfristige klinische Kontrollen, da eine Metastasenbildung auch noch nach 30 Jahren (im Mittel 8,3 Jahre) möglich ist
Lodwick-Klassifikation
Mittels der Lodwick-Klassifikation lässt sich auf einem Röntgenbild einschätzen, ob der Tumor benigne (gutartig) oder maligne (bösartig) ist. Des Weiteren eignet sie sich zur Verlaufsbeurteilung bei aggressivem Verhalten des Tumors.
Ein Index für die Wachstumsgeschwindigkeit des Knochentumors oder eines entzündlichen Prozesses ist die auf dem Röntgenbild sichtbare Reaktion, das heißt die Knochenstruktur wird durch den Tumor lokal, regional oder diffus modifiziert. Die sichtbaren Destruktionsmuster werden in folgende Hauptgruppen eingeteilt:
Grad | Wachstumsgeschwindigkeit | Knochendestruktion | Dignität | Knochentumoren |
Grad I |
rein geographisch (umschrieben); Grenze definierbar |
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sehr langsam wachsend | Sklerose (krankhafte Verhärtung von hier: Geweben) und scharfe Grenze | benigne | Chondroblastom, Enchondrom, Fibröse Knochendysplasie, Nichtossifizierendes Fibrom, Osteoidosteom |
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langsam wachsend (verdrängend) | Knochenauftreibung > 1 cm und/oder keine Sklerose | aktiv benigne | Riesenzelltumor |
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mittlere Wachstumsgeschwindigkeit (lokal invasiv) |
totale Kompaktapenetration (Kompakta = äußere Randschicht des Knochens) | aggressiv benigne | Chondro-, Osteo-, Fibrosarkome |
Grad II | schnell wachsend | geographisch, mit mottenfraßartiger/permeativer (ohne Respektierung anatomischer Grenzen) Komponente | überwiegend maligne | Chondrosarkom, Fibrosarkom, malignes fibröses Histiozytom, Metastasen, Osteosarkom |
Grad III | sehr schnell wachsend | rein mottenfraßartige oder permeative Destruktion | maligne | Ewing-Sarkom |
Besonders geeignet ist die Klassifikation für Tumoren eines Röhrenknochens oder kleinen Knochens. Sie ist aber weder sensitiv noch spezifisch, sodass in der Regel auf weitere diagnostische Maßnahmen nicht verzichtet werden kann.